• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Jena · Date: [Juli 1799]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Jena
  • Date: [Juli 1799]
  • Notations: Datum erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 24. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Die Periode des Athenäums (25. Juli 1797 ‒ Ende August 1799). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Raymond Immerwahr. Paderborn 1985, S. 300‒301.
  • Incipit: „Liebster Bruder, Der Brief an Carolinen ist durch Versehn liegen geblieben. Nun will ich also das Uebel nutzen und ein paar [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.140
  • Number of Pages: 3S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 18,5 x 11,6 cm
    Language
  • German
Liebster Bruder, Der Brief an Carolinen ist durch Versehn liegen geblieben. Nun will ich also das Uebel nutzen und ein paar Worte an Dich schreiben.
Du hast einmal wieder Unruhe wegen des Athen.[äums] gehabt nach Fröhlichs Brief. Es wird Dir also lieb seyn, daß es so gut als fertig, indem ich so eben die letzte Correctur erwarte. Da Fröhlich sich so sehr darauf gesetzt hatte, dieß Stück sollte nur 10 Bogen stark werden, habe ich lieber, um nur nichts zurücknehmen zu müssen, angeordnet, daß das Intell.[igenz-]Blatt mit etwas kleinern Lettern gesetzt werde, welches eben weil es Intell.[igenz-] Bl.[att] ist und heißen soll, nicht unschicklich ist. Ich denke Du wirst nichts dagegen haben, daß ich diese Nachsicht gehabt, da sie Fr.[öhlich] in Rücksicht des Athen.[äums] wohl verdient. Deine drey ersten N[ummer]r[n] Elegie, Flaxman und Ariost betragen grade 6½ Bogen; die Notizen noch 3½. – Den Brief an Tieck habe ich als Nachschrift des Gesanges aus Ariost nicht besonders numerirt. Fröhl.[ich] seine Angabe war also nicht eben gar richtig. Ueberhaupt mußt Du es mit seinen Worten ja nicht zu genau nehmen; er ist doch allzumal ein schwaches Subjekt. Uebrigens mußte ich wohl eine kleine Pause machen, da so vieles zu den Notizen noch nicht wieder hier war.
Das von Schlei.[ermacher] über Garve wird bald fertig seyn, und bleibt zum nächsten Stück. – Seine Reden geben hier ein Aergerniß was mit dem über die Lucinde fast Schritt hält. Man findet den klarsten Atheismus darin, wie natürlich, da er der Idee der Gottheit theilhaftig ist.
Es wird nun wohl nöthig seyn, daß Ihr mir eine Wohnung nehmt. In Eurem Vorderhause, oder doch in der Nähe, wie Ihr es gut findet. Nur bitte ich Carol.[ine] so viel es seyn kann, Sorge zu tragen, daß das Zimmer nicht gar zu schlecht und noch mehr, daß das Bette reinlich sey. –
Der Brief über Sh.[akespear] scheint etwas lang werden zu wollen, und ich lasse ihn darin gewähren.
Wir sind äußerst begierig von Tieck zu hören, von seinem Seyn bey Euch.
Salut et fraternité.
Liebster Bruder, Der Brief an Carolinen ist durch Versehn liegen geblieben. Nun will ich also das Uebel nutzen und ein paar Worte an Dich schreiben.
Du hast einmal wieder Unruhe wegen des Athen.[äums] gehabt nach Fröhlichs Brief. Es wird Dir also lieb seyn, daß es so gut als fertig, indem ich so eben die letzte Correctur erwarte. Da Fröhlich sich so sehr darauf gesetzt hatte, dieß Stück sollte nur 10 Bogen stark werden, habe ich lieber, um nur nichts zurücknehmen zu müssen, angeordnet, daß das Intell.[igenz-]Blatt mit etwas kleinern Lettern gesetzt werde, welches eben weil es Intell.[igenz-] Bl.[att] ist und heißen soll, nicht unschicklich ist. Ich denke Du wirst nichts dagegen haben, daß ich diese Nachsicht gehabt, da sie Fr.[öhlich] in Rücksicht des Athen.[äums] wohl verdient. Deine drey ersten N[ummer]r[n] Elegie, Flaxman und Ariost betragen grade 6½ Bogen; die Notizen noch 3½. – Den Brief an Tieck habe ich als Nachschrift des Gesanges aus Ariost nicht besonders numerirt. Fröhl.[ich] seine Angabe war also nicht eben gar richtig. Ueberhaupt mußt Du es mit seinen Worten ja nicht zu genau nehmen; er ist doch allzumal ein schwaches Subjekt. Uebrigens mußte ich wohl eine kleine Pause machen, da so vieles zu den Notizen noch nicht wieder hier war.
Das von Schlei.[ermacher] über Garve wird bald fertig seyn, und bleibt zum nächsten Stück. – Seine Reden geben hier ein Aergerniß was mit dem über die Lucinde fast Schritt hält. Man findet den klarsten Atheismus darin, wie natürlich, da er der Idee der Gottheit theilhaftig ist.
Es wird nun wohl nöthig seyn, daß Ihr mir eine Wohnung nehmt. In Eurem Vorderhause, oder doch in der Nähe, wie Ihr es gut findet. Nur bitte ich Carol.[ine] so viel es seyn kann, Sorge zu tragen, daß das Zimmer nicht gar zu schlecht und noch mehr, daß das Bette reinlich sey. –
Der Brief über Sh.[akespear] scheint etwas lang werden zu wollen, und ich lasse ihn darin gewähren.
Wir sind äußerst begierig von Tieck zu hören, von seinem Seyn bey Euch.
Salut et fraternité.
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