• August Wilhelm von Schlegel an Auguste Luise Adolfine von Flotow

  • Absendeort: Bonn · Empfangsort: Bonn · Datum: 25. März [1842]
Editionsstatus: Neu transkribiert und ausgezeichnet; zweimal kollationiert
    Briefkopfdaten
  • Absender: August Wilhelm von Schlegel
  • Empfänger: Auguste Luise Adolfine von Flotow
  • Absendeort: Bonn
  • Empfangsort: Bonn
  • Datum: 25. März [1842]
  • Anmerkung: Datum (Jahr) sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung durch erwähnten Wochentag: Der 25. März 1842 war ein Freitag. George, Munster, Earl, I. starb am 20. März 1842.
    Handschrift
  • Datengeber: Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Signatur: GSA 96/3650
  • Incipit: „[1] Gnädige Frau
    Was ich Ihnen neulich sagte, es sey für mich sehr traurig, die Zeitungen lesen zu müssen, das bestätigt [...]“
    Sprache
  • Deutsch
    Editorische Bearbeitung
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Gnädige Frau
Was ich Ihnen neulich sagte, es sey für mich sehr traurig, die Zeitungen lesen zu müssen, das bestätigt sich heute von neuem. Ein Mann in den besten Jahren, vom ersten Range, ein Königssohn, Lord Munster hat ein tragisches Ende genommen. Ich stand mit ihm in den freundschaftlichsten Verhältnissen; vor einigen Jahren kam er bloß meinetwegen nach Bonn. Noch vorigen Frühling haben wir Briefe gewechselt, er wollte wieder hieher kommen, aber es traten Hindernisse ein. Er war der große Patron unsrer asiatischen Studien und nannte Bonn das Hauptquartier.
Haben Sie vielleicht durch Privatbriefe etwas näheres von den Petersburgischen Geschichten erfahren? Die Zeitung schweigt; doch das begreift sich.
Mir geht es immer schlimm, auf eine oder die andre Art. Seit vorgestern hielt mich ein Fluß [2] an der Wange und dem Munde im Bett. Zahnschmerzen ohne Zähne, es ist eine artige Einrichtung! Heute bin ich wieder aufgestanden, bloß weil ich arbeiten muß.
Ehrerbietigst
Schlegel
Freitag 25/III
[3] [leer]
[4] [leer]
[1] Gnädige Frau
Was ich Ihnen neulich sagte, es sey für mich sehr traurig, die Zeitungen lesen zu müssen, das bestätigt sich heute von neuem. Ein Mann in den besten Jahren, vom ersten Range, ein Königssohn, Lord Munster hat ein tragisches Ende genommen. Ich stand mit ihm in den freundschaftlichsten Verhältnissen; vor einigen Jahren kam er bloß meinetwegen nach Bonn. Noch vorigen Frühling haben wir Briefe gewechselt, er wollte wieder hieher kommen, aber es traten Hindernisse ein. Er war der große Patron unsrer asiatischen Studien und nannte Bonn das Hauptquartier.
Haben Sie vielleicht durch Privatbriefe etwas näheres von den Petersburgischen Geschichten erfahren? Die Zeitung schweigt; doch das begreift sich.
Mir geht es immer schlimm, auf eine oder die andre Art. Seit vorgestern hielt mich ein Fluß [2] an der Wange und dem Munde im Bett. Zahnschmerzen ohne Zähne, es ist eine artige Einrichtung! Heute bin ich wieder aufgestanden, bloß weil ich arbeiten muß.
Ehrerbietigst
Schlegel
Freitag 25/III
[3] [leer]
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