• August Wilhelm von Schlegel to Maria Löbel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Bonn · Date: 29.04.1827
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Maria Löbel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 29.04.1827
    Printed Text
  • Bibliography: „Meine liebe Marie“ ‒ „Werthester Herr Professor“. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Haushälterin Maria Löbel. Hg. v. Ralf Georg Czapla und Franca Victoria Schankweiler. Bonn 2012, S. 52.
  • Incipit: „[1] Berlin d. 29sten April
    1827.
    Meine liebe Marie! ich habe Ihren Brief vom 23sten April gestern Abend richtig empfangen, und mich sehr [...]“
    Manuscript
  • Provider: Strasbourg, Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg
  • Classification Number: MS.2.882, 70
  • Number of Pages: 1 S., hs. m. U.
    Language
  • German
[1] Berlin d. 29sten April
1827.
Meine liebe Marie! ich habe Ihren Brief vom 23sten April gestern Abend richtig empfangen, und mich sehr gefreut, daß Sie noch gesund sind, und daß alles in meinem Hause gut steht. Ich bin vorgestern Abend etwas müde, aber sonst in bester Gesundheit hier angekommen. Ich habe mich unterwegs drei Tage in Cassel, zwei Tage in Göttingen, einen halben Tag in Gotha, und zwei Tage in Weimar zugebracht. Überall bin ich sehr wohl aufgenommen worden u habe viel Vergnügen gehabt. Von Weimar bin ich 35 Meilen weit in Einem Streiche Tag und Nacht durch bis hieher gefahren; es ist mir aber dennoch vortrefflich bekommen. Hier bin ich nun schon zu Besuchen gestern so viel herum gelaufen, und heute herumgefahren, daß mir davon ganz wirblich im Kopfe ist.
Wie lange ich hier bleiben werde, kann ich noch nicht sagen: so bald darüber etwas näheres bestimmt ist, will ich es Ihnen melden. Treiben Sie die Arbeiter nur recht, besonders mit dem Malen der Fußboden; auch das Hintergebäude darf nicht vergessen werden. Sie wissen ja, wie ich alles zu haben wünsche, so daß ich nicht im einzelnen darüber zu schreiben brauche. – Mir wird überall viel Ehre erwiesen: in Weimar hat der Großherzog, da ich um Erlaubniß bat, ihm aufwarten zu dürfen, [mich] sogleich zur Tafel eingeladen, wo ich dann mein Hofkleid habe gebrauchen müssen. Ich erneuere viele alte angenehme Bekanntschaften und mache neue, auch ist die Reise in mancher Hinsicht mir sehr nützlich. So gut wie zu Hause habe ich es jedoch nirgends, ich denke oft daran zurück, und Ihnen, meine liebe Marie, verdanke ich diese vortreffliche Einrichtung meines Hauswesens. Nun leben Sie recht wohl, und bleiben Sie hübsch gesund: das wünsche ich von Herzen.
AWvS
Gehen Sie doch zu dem Hrn Hofagenten, machen Sie ihm viele Empfehlungen, u sagen Sie ihm, ich würde nächstens an ihn schreiben. – Heute habe ich schon bei Hrn Staatsminister von Humboldt zu Mittage gegessen.
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[1] Berlin d. 29sten April
1827.
Meine liebe Marie! ich habe Ihren Brief vom 23sten April gestern Abend richtig empfangen, und mich sehr gefreut, daß Sie noch gesund sind, und daß alles in meinem Hause gut steht. Ich bin vorgestern Abend etwas müde, aber sonst in bester Gesundheit hier angekommen. Ich habe mich unterwegs drei Tage in Cassel, zwei Tage in Göttingen, einen halben Tag in Gotha, und zwei Tage in Weimar zugebracht. Überall bin ich sehr wohl aufgenommen worden u habe viel Vergnügen gehabt. Von Weimar bin ich 35 Meilen weit in Einem Streiche Tag und Nacht durch bis hieher gefahren; es ist mir aber dennoch vortrefflich bekommen. Hier bin ich nun schon zu Besuchen gestern so viel herum gelaufen, und heute herumgefahren, daß mir davon ganz wirblich im Kopfe ist.
Wie lange ich hier bleiben werde, kann ich noch nicht sagen: so bald darüber etwas näheres bestimmt ist, will ich es Ihnen melden. Treiben Sie die Arbeiter nur recht, besonders mit dem Malen der Fußboden; auch das Hintergebäude darf nicht vergessen werden. Sie wissen ja, wie ich alles zu haben wünsche, so daß ich nicht im einzelnen darüber zu schreiben brauche. – Mir wird überall viel Ehre erwiesen: in Weimar hat der Großherzog, da ich um Erlaubniß bat, ihm aufwarten zu dürfen, [mich] sogleich zur Tafel eingeladen, wo ich dann mein Hofkleid habe gebrauchen müssen. Ich erneuere viele alte angenehme Bekanntschaften und mache neue, auch ist die Reise in mancher Hinsicht mir sehr nützlich. So gut wie zu Hause habe ich es jedoch nirgends, ich denke oft daran zurück, und Ihnen, meine liebe Marie, verdanke ich diese vortreffliche Einrichtung meines Hauswesens. Nun leben Sie recht wohl, und bleiben Sie hübsch gesund: das wünsche ich von Herzen.
AWvS
Gehen Sie doch zu dem Hrn Hofagenten, machen Sie ihm viele Empfehlungen, u sagen Sie ihm, ich würde nächstens an ihn schreiben. – Heute habe ich schon bei Hrn Staatsminister von Humboldt zu Mittage gegessen.
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