• August Wilhelm von Schlegel to Maria Löbel

  • Place of Dispatch: Paris · Place of Destination: Bonn · Date: 16.09.1831
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Maria Löbel
  • Place of Dispatch: Paris
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 16.09.1831
    Printed Text
  • Bibliography: „Meine liebe Marie“ ‒ „Werthester Herr Professor“. Der Briefwechsel zwischen August Wilhelm von Schlegel und seiner Haushälterin Maria Löbel. Hg. v. Ralf Georg Czapla und Franca Victoria Schankweiler. Bonn 2012, S. 73‒74.
  • Incipit: „[1] Paris d. 16ten Sept.
    1831.
    Meine liebe Marie!
    Ich habe Ihnen gleich den Tag nach meiner Ankunft geschrieben, aber noch keinen Brief von [...]“
    Manuscript
  • Provider: Strasbourg, Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg
  • Classification Number: MS.2.882, 81
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
    Language
  • German
[1] Paris d. 16ten Sept.
1831.
Meine liebe Marie!
Ich habe Ihnen gleich den Tag nach meiner Ankunft geschrieben, aber noch keinen Brief von Ihnen empfangen, wonach mich doch recht herzlich verlangt. Vergessen Sie ja nicht, mir alle Wochen zu schreiben, und frankiren Sie die Briefe nicht. Vor allen Dingen melden Sie mir, ob Sie gesund sind, das ist die Hauptsache, dann wünsche ich auch zu erfahren, wie es im Hause steht, u ob die Arbeiten vorrücken. Mir hat selbst die etwas angreifende Reise wohl gethan, u die hiesige Lebensweise bekommt mir ganz vortrefflich. Auch finden alle Leute die mich sonst gekannt haben, daß ich wohler als jemals aussehe. Heinrichen scheint es ebenfalls gut zu gefallen, er hat hier im Hause die Wohnung, und freie Kost mit den Bedienten des Herzogs, und diese ist, wie er selbst erzählt sehr reichlich zugemessen. Ich habe schon viele Leute u Gegenstände gesehen, u bringe meine Zeit nützlich u angenehm zu. Ich bin zweifelhaft geworden, ob ich schon zu Anfange Octobers nach London abreisen soll; ich habe meine dortigen Freunde gebeten mir guten Rath zu ertheilen.
Leben Sie recht wohl, meine liebe Marie, u schreiben Sie mir oft, u über alles, was mich angeht.
AWvSchl

[2] Die Einlagen zu besorgen. Das offene Briefchen an Schelling geben Sie dem Commissionar Grossgarten, dessen Sohn mich darum gebeten hat.
Ich glaube Sie schon gebeten zu haben, alle an mich eingehenden Briefe zu öffnen u zu lesen; hiernach zu urtheilen, ob es der Mühe werth ist, sie hieher zu schicken. Sollte dieses nun der Fall seyn, dann schneiden sie alles unnütze Papier ab, u legen S sie den Ihrigen ein. Leben Sie nochmals wohl.
Meine Adresse werden Sie noch wissen
À
Monsieur A. W. de Schlegel
Rue de lʼUniversité No. 90
chez M. le Duc de Broglie
à
Paris

Bitten Sie Hrn. Lassen, ein Exemplar von meinem Lateinischen Gedicht mit der Übersetzung unter kreuzweise herumgeschlagenen Papierstreifen zu senden an folgende Adresse:
À
Monsieur le Docteur Koreff
Place de la Madeleine 4
à
Paris

Die gedruckten Sachen, die unter Papierstreifen mit der Briefpost abgehen, müssen in Bonn zum Theil frankirt werden. Das legen Sie nur aus.
[1] Paris d. 16ten Sept.
1831.
Meine liebe Marie!
Ich habe Ihnen gleich den Tag nach meiner Ankunft geschrieben, aber noch keinen Brief von Ihnen empfangen, wonach mich doch recht herzlich verlangt. Vergessen Sie ja nicht, mir alle Wochen zu schreiben, und frankiren Sie die Briefe nicht. Vor allen Dingen melden Sie mir, ob Sie gesund sind, das ist die Hauptsache, dann wünsche ich auch zu erfahren, wie es im Hause steht, u ob die Arbeiten vorrücken. Mir hat selbst die etwas angreifende Reise wohl gethan, u die hiesige Lebensweise bekommt mir ganz vortrefflich. Auch finden alle Leute die mich sonst gekannt haben, daß ich wohler als jemals aussehe. Heinrichen scheint es ebenfalls gut zu gefallen, er hat hier im Hause die Wohnung, und freie Kost mit den Bedienten des Herzogs, und diese ist, wie er selbst erzählt sehr reichlich zugemessen. Ich habe schon viele Leute u Gegenstände gesehen, u bringe meine Zeit nützlich u angenehm zu. Ich bin zweifelhaft geworden, ob ich schon zu Anfange Octobers nach London abreisen soll; ich habe meine dortigen Freunde gebeten mir guten Rath zu ertheilen.
Leben Sie recht wohl, meine liebe Marie, u schreiben Sie mir oft, u über alles, was mich angeht.
AWvSchl

[2] Die Einlagen zu besorgen. Das offene Briefchen an Schelling geben Sie dem Commissionar Grossgarten, dessen Sohn mich darum gebeten hat.
Ich glaube Sie schon gebeten zu haben, alle an mich eingehenden Briefe zu öffnen u zu lesen; hiernach zu urtheilen, ob es der Mühe werth ist, sie hieher zu schicken. Sollte dieses nun der Fall seyn, dann schneiden sie alles unnütze Papier ab, u legen S sie den Ihrigen ein. Leben Sie nochmals wohl.
Meine Adresse werden Sie noch wissen
À
Monsieur A. W. de Schlegel
Rue de lʼUniversité No. 90
chez M. le Duc de Broglie
à
Paris

Bitten Sie Hrn. Lassen, ein Exemplar von meinem Lateinischen Gedicht mit der Übersetzung unter kreuzweise herumgeschlagenen Papierstreifen zu senden an folgende Adresse:
À
Monsieur le Docteur Koreff
Place de la Madeleine 4
à
Paris

Die gedruckten Sachen, die unter Papierstreifen mit der Briefpost abgehen, müssen in Bonn zum Theil frankirt werden. Das legen Sie nur aus.
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