• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Leipzig · Place of Destination: Unknown · Date: 26.12.1792
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Leipzig
  • Place of Destination: Unknown
  • Date: 26.12.1792
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 23. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Bis zur Begründung der romantischen Schule (15. September 1788 ‒ 15. Juli 1797). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Ernst Behler u.a. Paderborn u.a. 1987, S. 79‒80.
  • Incipit: „[1] Leipzig, den 26ten December 92.
    Das Geld habe ich nebst Deinem Briefe richtig erhalten, und ich hätte schon seit acht Tagen [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34186
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.a,Nr.18
  • Number of Pages: 6S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 16,1 x 10 cm
    Language
  • German
[1] Leipzig, den 26ten December 92.
Das Geld habe ich nebst Deinem Briefe richtig erhalten, und ich hätte schon seit acht Tagen geantwortet, hätte nicht eine Unpäßlichkeit von Göschen gemacht, daß ich nur erst heute wegen der Uebersetzung zur Richtigkeit gekommen. Göschen selbst kann sie wegen mancherley Umstände, die Dir gleichgültig nicht übernehmen, statt dessen durch seine Vermittlung sein Schwager Heinsius. Dieser bietet zwar für den Bogen nur drey Thaler. Er denkt es aber gut und in ziemlich kleinem Format (welches er mir selbst gezeigt hat) drucken zu lassen. Dieses macht beträchtlichen Unterschied, und sein Anerbieten ist gewiß so gut als sechs Thaler für groß Octav. Ein Band müßte sehr klein seyn, wenn nicht ein Alphabet draus werden sollte. [2] Das betrüge für beyde Theile doch 144 Thl. – Du wirst mir mit umgehender Post antworten, ob Du es zufrieden. Wenn Du willst kann ich vier Thl. fordern, und ich glaube er wird dieß auch noch eingehen. Du mußt aber Vollmacht beyfügen, ob ich es auf allen Fall zu drey eingehen soll. – Gehst Du es ein, so bittet er recht sehr zu eilen, damit der erste Theil zur Ostermesse kann ausgegeben werden. –
Deine Arbeitsamkeit bey so viel Geschäften und Zwang beschämt mich. Ich werde versuchen auch auf diese Art etwas zu verdienen; bis itzt ist es aber noch vergebens gewesen.
Ich hoffe recht bald auf Briefe von Dir. Denke nur, daß ich Deine Hülfe noch immer sehr nöthig habe, wenn gleich ich mir [3] itzt schon selbst helfen kann. – Beynahe möchte ich mich freuen daß meine äußre Lage nichts dazu beytrug. Meine Gesundheit ist sehr schlecht, und ich lebe hier unter vielen Bekannten ganz einsam, sobald ich selbst jemand brauche; selbst ohne Aufheiterung, <meist> in Cirkeln, wo ich verhaßt oder auch lächerlich bin, und das Bewußtsein dieses Theils meiner Thorheit zu danken; und doch nimmt meine Heiterkeit und Thätigkeit mit jedem Tage zu. –
Ich hatte mit Recht gehofft, daß meine Freundschaft mit Papen, ein neues Leben erhalten würde: ich billige meine Handlung ganz.
Antworte bald und auf alles. Auch schreib von Caroline ob sie in Maynz die Belagerung abwarten wird usw.
Dein Fr. Schl.
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[1] Leipzig, den 26ten December 92.
Das Geld habe ich nebst Deinem Briefe richtig erhalten, und ich hätte schon seit acht Tagen geantwortet, hätte nicht eine Unpäßlichkeit von Göschen gemacht, daß ich nur erst heute wegen der Uebersetzung zur Richtigkeit gekommen. Göschen selbst kann sie wegen mancherley Umstände, die Dir gleichgültig nicht übernehmen, statt dessen durch seine Vermittlung sein Schwager Heinsius. Dieser bietet zwar für den Bogen nur drey Thaler. Er denkt es aber gut und in ziemlich kleinem Format (welches er mir selbst gezeigt hat) drucken zu lassen. Dieses macht beträchtlichen Unterschied, und sein Anerbieten ist gewiß so gut als sechs Thaler für groß Octav. Ein Band müßte sehr klein seyn, wenn nicht ein Alphabet draus werden sollte. [2] Das betrüge für beyde Theile doch 144 Thl. – Du wirst mir mit umgehender Post antworten, ob Du es zufrieden. Wenn Du willst kann ich vier Thl. fordern, und ich glaube er wird dieß auch noch eingehen. Du mußt aber Vollmacht beyfügen, ob ich es auf allen Fall zu drey eingehen soll. – Gehst Du es ein, so bittet er recht sehr zu eilen, damit der erste Theil zur Ostermesse kann ausgegeben werden. –
Deine Arbeitsamkeit bey so viel Geschäften und Zwang beschämt mich. Ich werde versuchen auch auf diese Art etwas zu verdienen; bis itzt ist es aber noch vergebens gewesen.
Ich hoffe recht bald auf Briefe von Dir. Denke nur, daß ich Deine Hülfe noch immer sehr nöthig habe, wenn gleich ich mir [3] itzt schon selbst helfen kann. – Beynahe möchte ich mich freuen daß meine äußre Lage nichts dazu beytrug. Meine Gesundheit ist sehr schlecht, und ich lebe hier unter vielen Bekannten ganz einsam, sobald ich selbst jemand brauche; selbst ohne Aufheiterung, <meist> in Cirkeln, wo ich verhaßt oder auch lächerlich bin, und das Bewußtsein dieses Theils meiner Thorheit zu danken; und doch nimmt meine Heiterkeit und Thätigkeit mit jedem Tage zu. –
Ich hatte mit Recht gehofft, daß meine Freundschaft mit Papen, ein neues Leben erhalten würde: ich billige meine Handlung ganz.
Antworte bald und auf alles. Auch schreib von Caroline ob sie in Maynz die Belagerung abwarten wird usw.
Dein Fr. Schl.
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