• August Wilhelm von Schlegel to Mohr & Zimmer (Heidelberg) , Jakob Christian Benjamin Mohr , Johann Georg Zimmer

  • Place of Dispatch: Brody · Place of Destination: Heidelberg · Date: 14.07.1812
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Mohr & Zimmer (Heidelberg), Jakob Christian Benjamin Mohr, Johann Georg Zimmer
  • Place of Dispatch: Brody
  • Place of Destination: Heidelberg
  • Date: 14.07.1812
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 383716241
  • Bibliography: Jenisch, Erich (Hg.): August Wilhelm Schlegels Briefwechsel mit seinen Heidelberger Verlegern. Festschrift zur Jahrhundert-Feier des Verlags Carl Winters Universitätsbuchhandlung in Heidelberg 1822‒1922. Heidelberg 1922, S. 108‒110.
  • Incipit: „[1] Brody d[en] 14ten Jul[i] 1812.
    Ew. Wohlgeb[ohren]
    werden verwundert seyn, von hieraus einen Brief von mir zu erhalten. Ich habe die große [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-37130
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XX,Bd.4,Nr.40(23)
  • Number of Pages: 2 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 20,5 x 13,1 cm
    Language
  • German
[1] Brody d[en] 14ten Jul[i] 1812.
Ew. Wohlgeb[ohren]
werden verwundert seyn, von hieraus einen Brief von mir zu erhalten. Ich habe die große Reise, die mir seit langer Zeit bevorstand, vor zwey Monaten angetreten; sie ging so schnell vorwärts, und während des Aufenthaltes von einigen Wochen in Wien hatte ich so viele Geschäfte u[nd] Zerstreuungen, daß ich nicht früher einen ruhigen Augenblick habe finden können, um Ihnen Nachricht von mir zu geben. Heute gedenke ich über die russische Gränze zu gehen, der Briefwechsel könnte gehemmt werden es darf Sie also nicht befremden, wenn Sie eine Zeit lang nichts von mir hören. Vielleicht noch im Spätherbst, gewiß aber im nächsten Frühling hoffe ich in Deutschland zurück zu seyn: jetzt gehe ich mit meiner Reisegesellschaft durch einen großen Umweg nach Schweden, ich werde auf dem kürzesten Wege wiederkommen.
Die Herausgabe des 3ten Theils meiner Gedichte muß nun bis dahin ausgesetzt bleiben. Sollte aber die erste Auflage meiner dramaturgischen Vorlesungen sich während meiner Abwesenheit vollends vergreifen, u[nd] die baldige Veranstaltung einer neuen Ihnen vortheilhaft scheinen, so dürften Sie nur das Nöthige darüber mit meinem Bruder in Wien unsern Verabredungen gemäß, verhandeln. Der Abdruck würde bloß mit Wegnahme der Druckfehler, unverändert geschehen; die beiden Abtheilungen des 2ten Th[ei]ls könnten der 2te u[nd] 3te Theil genannt werden, oder in einem größeren Format ließe sich auch das Ganze in zwey Theile bringen.
[2] Unter den Geschäften, die ich vor meiner Abreise zu beseitigen hatte, war es mir unmöglich, wieder einen Beytrag zu den Heidelb[erger] Jahrbüchern zu liefern, so gern ich gewollt hätte. Daß ich es dabei nicht an Zeit u[nd] Mühe fehlen lasse, hat Ihnen wohl die Rec[ension] des Winckelmann bewiesen. Auch über Grimms Meistergesang hatte ich schon viel gearbeitet, doch bleibt es jetzt natürlich den Herren Redactoren überlassen, für die mir übertragenen noch rückständigen Bücher andre Recensenten zu wählen.
Ich habe von Ihnen eine Berechnung des Honorars für meine Beyträge zu den Jahrbüchern im J[ahre] 1811, aber keine Übersicht der gegenseitigen Foderungen u[nd] Rückstände erhalten. H[er]rn Frommann verwies ich wegen einer zu machenden Auslage von etwa 6 Frdʼor an Sie, es wäre mir lieb, wenn Sie ihm solche von dem noch rückständigen Honorar, ungeachtet Ihrer Gegenfoderungen für gelieferte Bücher, zu zahlen die Gefälligkeit gehabt hätten.
Was Sie von Büchern, die ich bestellt, noch nicht nach Coppet abgeschickt, bitte ich Sie einstweilen zurückzubehalten; eben so die für mich etwan einlaufenden Packete. Briefe werden mir am besten durch meinen Bruder in Wien zugefördert werden.
Ich bitte Sie, während dieser weiten Entfernung mich in gutem Andenken zu behalten. Ich hoffe, nach meiner Zurückkunft die schriftstellerischen Arbeiten mit desto freyerer Muße wieder vornehmen zu können.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster
A W Schlegel
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[1] Brody d[en] 14ten Jul[i] 1812.
Ew. Wohlgeb[ohren]
werden verwundert seyn, von hieraus einen Brief von mir zu erhalten. Ich habe die große Reise, die mir seit langer Zeit bevorstand, vor zwey Monaten angetreten; sie ging so schnell vorwärts, und während des Aufenthaltes von einigen Wochen in Wien hatte ich so viele Geschäfte u[nd] Zerstreuungen, daß ich nicht früher einen ruhigen Augenblick habe finden können, um Ihnen Nachricht von mir zu geben. Heute gedenke ich über die russische Gränze zu gehen, der Briefwechsel könnte gehemmt werden es darf Sie also nicht befremden, wenn Sie eine Zeit lang nichts von mir hören. Vielleicht noch im Spätherbst, gewiß aber im nächsten Frühling hoffe ich in Deutschland zurück zu seyn: jetzt gehe ich mit meiner Reisegesellschaft durch einen großen Umweg nach Schweden, ich werde auf dem kürzesten Wege wiederkommen.
Die Herausgabe des 3ten Theils meiner Gedichte muß nun bis dahin ausgesetzt bleiben. Sollte aber die erste Auflage meiner dramaturgischen Vorlesungen sich während meiner Abwesenheit vollends vergreifen, u[nd] die baldige Veranstaltung einer neuen Ihnen vortheilhaft scheinen, so dürften Sie nur das Nöthige darüber mit meinem Bruder in Wien unsern Verabredungen gemäß, verhandeln. Der Abdruck würde bloß mit Wegnahme der Druckfehler, unverändert geschehen; die beiden Abtheilungen des 2ten Th[ei]ls könnten der 2te u[nd] 3te Theil genannt werden, oder in einem größeren Format ließe sich auch das Ganze in zwey Theile bringen.
[2] Unter den Geschäften, die ich vor meiner Abreise zu beseitigen hatte, war es mir unmöglich, wieder einen Beytrag zu den Heidelb[erger] Jahrbüchern zu liefern, so gern ich gewollt hätte. Daß ich es dabei nicht an Zeit u[nd] Mühe fehlen lasse, hat Ihnen wohl die Rec[ension] des Winckelmann bewiesen. Auch über Grimms Meistergesang hatte ich schon viel gearbeitet, doch bleibt es jetzt natürlich den Herren Redactoren überlassen, für die mir übertragenen noch rückständigen Bücher andre Recensenten zu wählen.
Ich habe von Ihnen eine Berechnung des Honorars für meine Beyträge zu den Jahrbüchern im J[ahre] 1811, aber keine Übersicht der gegenseitigen Foderungen u[nd] Rückstände erhalten. H[er]rn Frommann verwies ich wegen einer zu machenden Auslage von etwa 6 Frdʼor an Sie, es wäre mir lieb, wenn Sie ihm solche von dem noch rückständigen Honorar, ungeachtet Ihrer Gegenfoderungen für gelieferte Bücher, zu zahlen die Gefälligkeit gehabt hätten.
Was Sie von Büchern, die ich bestellt, noch nicht nach Coppet abgeschickt, bitte ich Sie einstweilen zurückzubehalten; eben so die für mich etwan einlaufenden Packete. Briefe werden mir am besten durch meinen Bruder in Wien zugefördert werden.
Ich bitte Sie, während dieser weiten Entfernung mich in gutem Andenken zu behalten. Ich hoffe, nach meiner Zurückkunft die schriftstellerischen Arbeiten mit desto freyerer Muße wieder vornehmen zu können.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebenster
A W Schlegel
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