• Friedrich von Schlegel to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Jena · Place of Destination: Berlin · Date: [3. März 1801]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friedrich von Schlegel
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Jena
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: [3. März 1801]
  • Notations: Datum sowie Absendeort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Bd. 25. Dritte Abteilung: Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel. Höhepunkt und Zerfall der romantischen Schule (1799 ‒ 1802). Mit Einleitung und Kommentar hg. v. Hermann Patsch. Paderborn 2009, S. 241‒242.
  • Weitere Drucke: Friedrich Schlegels Briefe an seinen Bruder August Wilhelm. Hg. v. Oskar Walzel. Berlin 1890, S. 466‒467.
  • Incipit: „An Wilhelm
    Deinen Bürger habe ich erhalten und gleich in die Druckerei gesandt, wo man schon sehr darauf wartete; ich habe ihn [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-34237
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.24.c,Nr.154
  • Number of Pages: 8S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,7 x 11,5 cm
    Language
  • German
An Wilhelm
Deinen Bürger habe ich erhalten und gleich in die Druckerei gesandt, wo man schon sehr darauf wartete; ich habe ihn daher nur flüchtig gelesen aber doch mit großem Interesse. Die darin zerstreuten Ansichten über das Wesen der Romanze haben mir viel zu denken gegeben. Unter den pikanten Stellen hat mich die über den Ossian am meisten delectirt.
Die 10 R[eichsthaler] bei Vieweg haben wir Dir in Rechnung geschrieben. Bezahlt ist bis jetzt die eine Apothekerrechnung und die kleinen Sachen (Schreiber, Fiedler, Buchbinder etc); die andre Apothekerrechnung soll in diesen nächsten Tagen bezahlt werden und wenn es nöthig ist, auch Schirmer. Zu den kleinen Schulden gehört auch noch Zapf, von dem es wohl zu erwarten steht, daß er jetzt im Frühjahr einmal plötzlich erscheinen wird und dann müssen wir ihn doch auch gleich bezahlen. Du hast 13 R[eichsthaler] bei ihm; den ¼ Eimer, den Du mir abgelassen berechnen wir Dir.
Ich hoffe Du bist nicht unzufrieden damit, daß die Briefe gedruckt sind; sie mußten es um so mehr, da Du auf einen 3ten Theil denkst. Und gern bin ichs zufrieden daß die Sprachen für diesen bleiben. Unter der Bedingung des Wieland thut es Nic[olovius] wohl; ich will gern auch das Meinige thun, und endlich meine Ideen zur Kritik der Philosophie geben; so wie ich jetzt alles durchgelesen und durchgedacht und durchgearbeitet habe, kann ich da sehr bald ein Stück Arbeit aufsetzen, daß sich doch Ansehn und Aufsehn verschaffen muß. Aber ich dächte etwas mehr könnte er uns geben.
Mit dem kleinen Druck der Gedichte das ist wie Du siehst zu spät; aber in dem größeren Format macht sichs leidlich. –
Mit großer Begier sehe ich Deinem Urtheil über die Elegie entgegen. Da es nur der erste Versuch ist, so wäre mirs lieb, Kritiken en detail von Dir zu haben über das Metrische. Im Ganzen habe ich zwar eine sehr feste Ansicht auch von dem metrischen Charakter der Elegie, und ich schmeichle mir auch daß dieß im Ganzen anklingt aber im Einzelnen kann es leicht sein, daß ich viele nothwendige Gesetze und Handgriffe gar nicht einmal weiß.
Die Bücher an Marcus besorge ich mit nächstem.
In 14 Tagen muß ich disputiren; bitte also zu entschuldigen daß ich sehr flüchtig schreibe. – Darum kommt auch heute noch nicht was ich für den Allmanach schon fertig habe, aber mit nächstem. –
An Wilhelm
Deinen Bürger habe ich erhalten und gleich in die Druckerei gesandt, wo man schon sehr darauf wartete; ich habe ihn daher nur flüchtig gelesen aber doch mit großem Interesse. Die darin zerstreuten Ansichten über das Wesen der Romanze haben mir viel zu denken gegeben. Unter den pikanten Stellen hat mich die über den Ossian am meisten delectirt.
Die 10 R[eichsthaler] bei Vieweg haben wir Dir in Rechnung geschrieben. Bezahlt ist bis jetzt die eine Apothekerrechnung und die kleinen Sachen (Schreiber, Fiedler, Buchbinder etc); die andre Apothekerrechnung soll in diesen nächsten Tagen bezahlt werden und wenn es nöthig ist, auch Schirmer. Zu den kleinen Schulden gehört auch noch Zapf, von dem es wohl zu erwarten steht, daß er jetzt im Frühjahr einmal plötzlich erscheinen wird und dann müssen wir ihn doch auch gleich bezahlen. Du hast 13 R[eichsthaler] bei ihm; den ¼ Eimer, den Du mir abgelassen berechnen wir Dir.
Ich hoffe Du bist nicht unzufrieden damit, daß die Briefe gedruckt sind; sie mußten es um so mehr, da Du auf einen 3ten Theil denkst. Und gern bin ichs zufrieden daß die Sprachen für diesen bleiben. Unter der Bedingung des Wieland thut es Nic[olovius] wohl; ich will gern auch das Meinige thun, und endlich meine Ideen zur Kritik der Philosophie geben; so wie ich jetzt alles durchgelesen und durchgedacht und durchgearbeitet habe, kann ich da sehr bald ein Stück Arbeit aufsetzen, daß sich doch Ansehn und Aufsehn verschaffen muß. Aber ich dächte etwas mehr könnte er uns geben.
Mit dem kleinen Druck der Gedichte das ist wie Du siehst zu spät; aber in dem größeren Format macht sichs leidlich. –
Mit großer Begier sehe ich Deinem Urtheil über die Elegie entgegen. Da es nur der erste Versuch ist, so wäre mirs lieb, Kritiken en detail von Dir zu haben über das Metrische. Im Ganzen habe ich zwar eine sehr feste Ansicht auch von dem metrischen Charakter der Elegie, und ich schmeichle mir auch daß dieß im Ganzen anklingt aber im Einzelnen kann es leicht sein, daß ich viele nothwendige Gesetze und Handgriffe gar nicht einmal weiß.
Die Bücher an Marcus besorge ich mit nächstem.
In 14 Tagen muß ich disputiren; bitte also zu entschuldigen daß ich sehr flüchtig schreibe. – Darum kommt auch heute noch nicht was ich für den Allmanach schon fertig habe, aber mit nächstem. –
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