• Johann Wolfgang von Goethe to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Weimar · Place of Destination: Jena · Date: 15.12.1798
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johann Wolfgang von Goethe
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Weimar
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 15.12.1798
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe. Hg. v. Josef Körner u. Ernst Wieneke. Leipzig 1926, S. 78‒79.
  • Verlag: Insel Verlag
  • Incipit: „[1] Heute komm ich schon wieder um Sie um das Schloß von Otranto zu ersuchen. Einige Frauenzimmer, die es noch nicht [...]“
    Manuscript
  • Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1724729
  • Classification Number: S 506 : II : 9
  • Number of Pages: 1 Doppelbl. , davon 2 S. e. beschrieben
  • Format: 22,7 x 18,9 cm
  • Particularities: Der Brief befindet sich als Brief Nr. 9 in einem 1983 angefertigten Aufbewahrungskasten (Kasten II = Kasten "Goethe").
    Language
  • German
[1] Heute komm ich schon wieder um Sie um das Schloß von Otranto zu ersuchen. Einige Frauenzimmer, die es noch nicht gelesen haben, möchte ich gern in diese Wunder einführen.
Dabey schicke ich die ersten Bogen der Propyläen, die Sie vielleicht nicht ungern etwas frühzeitiger lesen und mir gefällig bald wieder zurückschicken.
Professor Meyer grüßt. Er hat die Recension von Fiorillo mit viel Sorgfalt gearbeitet. Er läßt den litterarischen Verdiensten dieses wackern Mannes volle Gerechtigkeit wiederfahren, und trifft in den Hauptpuncten durchaus mit ihm überein. Wo Recensent abweicht motivirt er seine Ursachen sehr klar, wodurch diese Anzeige sehr unterrichtend wird.
Herr Unger hat ganz recht daß sich schon in den frühern Holzschnitten Spuren finden von der Art welche die Engländer nun so hoch empor gehoben haben und desto sonderbarer ist es daß man bisher davon keinen Gebrauch gemacht hat, und daß den Engländern die Ehre der Wiederentdeckung und Cultur dieser verlohrnen Insel Ehre macht ist nicht zu [2] leugnen. Wenn die Sache nur erst recht ins Klare ist, giebt uns Herr Unger vielleicht Muster von beyden, mit einer kleinen Abhandlung über die Differenz von beyden Behandlungsarten.
An der Entdeckung guter und brauchbarer Stoffe in den ältern deutschen Gedichten zweifle ich keineswegs und hoffe künftig auf deren Mittheilung.
Ifflands Bekänntnisse will ich nächstens lesen und wünsche zu allem was Sie vorhaben, Gesundheit und gute Stimmung. Grüßen Sie mir Ihre liebe Frau und gedenken mein. Weimar am 15 Dec. 1798.
Goethe
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[1] Heute komm ich schon wieder um Sie um das Schloß von Otranto zu ersuchen. Einige Frauenzimmer, die es noch nicht gelesen haben, möchte ich gern in diese Wunder einführen.
Dabey schicke ich die ersten Bogen der Propyläen, die Sie vielleicht nicht ungern etwas frühzeitiger lesen und mir gefällig bald wieder zurückschicken.
Professor Meyer grüßt. Er hat die Recension von Fiorillo mit viel Sorgfalt gearbeitet. Er läßt den litterarischen Verdiensten dieses wackern Mannes volle Gerechtigkeit wiederfahren, und trifft in den Hauptpuncten durchaus mit ihm überein. Wo Recensent abweicht motivirt er seine Ursachen sehr klar, wodurch diese Anzeige sehr unterrichtend wird.
Herr Unger hat ganz recht daß sich schon in den frühern Holzschnitten Spuren finden von der Art welche die Engländer nun so hoch empor gehoben haben und desto sonderbarer ist es daß man bisher davon keinen Gebrauch gemacht hat, und daß den Engländern die Ehre der Wiederentdeckung und Cultur dieser verlohrnen Insel Ehre macht ist nicht zu [2] leugnen. Wenn die Sache nur erst recht ins Klare ist, giebt uns Herr Unger vielleicht Muster von beyden, mit einer kleinen Abhandlung über die Differenz von beyden Behandlungsarten.
An der Entdeckung guter und brauchbarer Stoffe in den ältern deutschen Gedichten zweifle ich keineswegs und hoffe künftig auf deren Mittheilung.
Ifflands Bekänntnisse will ich nächstens lesen und wünsche zu allem was Sie vorhaben, Gesundheit und gute Stimmung. Grüßen Sie mir Ihre liebe Frau und gedenken mein. Weimar am 15 Dec. 1798.
Goethe
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