• August Wilhelm von Schlegel to Johann Wolfgang von Goethe

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Weimar · Date: 10.11.1801
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Johann Wolfgang von Goethe
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Weimar
  • Date: 10.11.1801
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: August Wilhelm und Friedrich Schlegel im Briefwechsel mit Schiller und Goethe. Hg. v. Josef Körner u. Ernst Wieneke. Leipzig 1926, S. 121‒122.
  • Verlag: Insel Verlag
  • Incipit: „[1] Berlin d. 10 Nov. 1801
    Sogleich bey meiner Ankunft hier habe ich mich nach dem Kapellmeister Reichardt erkundigt, er ist [...]“
    Manuscript
  • Provider: Weimar, Klassik Stiftung Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv
  • Classification Number: GSA 28/805 St. 33
    Language
  • German
[1] Berlin d. 10 Nov. 1801
Sogleich bey meiner Ankunft hier habe ich mich nach dem Kapellmeister Reichardt erkundigt, er ist aber nicht hier, u wiewohl man versichert er werde nächstens ankommen, so weiß ich doch nicht ob darauf zu rechnen ist. Ich ersuche Sie daher, ihm von Weimar aus den Hymnus aus dem Jon zukommen zu lassen. Zugleich wird dadurch eine Unbequemlichkeit vermieden, der ich hier fast nicht auszuweichen weiß, nämlich daß er den Verfasser erräth oder zu erfragen sucht, wenn ihm das Gedicht durch einen Bekannten von mir zugestellt wird; und mich ihm unmittelbar anzuvertrauen, finde ich nicht rathsam, da ich nach allem, was ich von den Gesinnungen der Direction [2] höre, doppelt Ursache habe, bis nach gelungner Aufführung das Geheimniß zu halten.
Tieck wird Ihnen die Costume nebst seinen Bemerkungen dazu übergeben haben. Es ist, glaube ich, dabey anzuzeigen vergessen worden, daß Apoll grade so wie der Jon gekleidet seyn muß.
Verzeihen Sie diesen kurzen Brief, der Abgang der Post drängt mich, und überdieß habe ich in den wenigen Tagen seit ich hier bin, noch nicht Gelegenheit gehabt, viel Unterhaltendes einzusammeln, um es Ihnen mitzutheilen. Ich empfehle mich bestens, und wünsche daß diese Zeilen Sie in guter Gesundheit treffen mögen.
AWSchlegel
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[1] Berlin d. 10 Nov. 1801
Sogleich bey meiner Ankunft hier habe ich mich nach dem Kapellmeister Reichardt erkundigt, er ist aber nicht hier, u wiewohl man versichert er werde nächstens ankommen, so weiß ich doch nicht ob darauf zu rechnen ist. Ich ersuche Sie daher, ihm von Weimar aus den Hymnus aus dem Jon zukommen zu lassen. Zugleich wird dadurch eine Unbequemlichkeit vermieden, der ich hier fast nicht auszuweichen weiß, nämlich daß er den Verfasser erräth oder zu erfragen sucht, wenn ihm das Gedicht durch einen Bekannten von mir zugestellt wird; und mich ihm unmittelbar anzuvertrauen, finde ich nicht rathsam, da ich nach allem, was ich von den Gesinnungen der Direction [2] höre, doppelt Ursache habe, bis nach gelungner Aufführung das Geheimniß zu halten.
Tieck wird Ihnen die Costume nebst seinen Bemerkungen dazu übergeben haben. Es ist, glaube ich, dabey anzuzeigen vergessen worden, daß Apoll grade so wie der Jon gekleidet seyn muß.
Verzeihen Sie diesen kurzen Brief, der Abgang der Post drängt mich, und überdieß habe ich in den wenigen Tagen seit ich hier bin, noch nicht Gelegenheit gehabt, viel Unterhaltendes einzusammeln, um es Ihnen mitzutheilen. Ich empfehle mich bestens, und wünsche daß diese Zeilen Sie in guter Gesundheit treffen mögen.
AWSchlegel
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