• Sigmund Ernst to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Hannover · Place of Destination: Amsterdam · Date: 02.01.1794
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Sigmund Ernst
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Hannover
  • Place of Destination: Amsterdam
  • Date: 02.01.1794
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-33449
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.7,Nr.41
  • Number of Pages: 3S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 18,5 x 11,1 cm
  • Incipit: „[1] Werthester Freund,
    Für Ihren freundschaftlichen Brief danke ich Ihnen recht sehr. Ich freue mich, daß ich in der Familie mit [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
[1] Werthester Freund,
Für Ihren freundschaftlichen Brief danke ich Ihnen recht sehr. Ich freue mich, daß ich in der Familie mit der mich Jettchen verbinden will, und von der mir jedes Mitglied schätzbaar ist, einen Freund mehr gewonnen habe. Wenn einige Hochachtung die Grundlage der Freundschaft ausmacht, so war ich Ihr Freund schon lange vorher, ehe ich Sie persönlich kennen lernte; und wenn Zutrau. die Freundschaft vollendet, so ist es die meinige durch die gütige Versicherung der ihrigen. Dafür darf Ihnen nicht leid seyn, daß ich nicht oft an Sie schreiben würde. Dies ist ja das einzige Mittel das mir übrig bleibt, Ihre Freundschaft zu benutzen, da ich mir zu Ihrem persönlichen Umgang wohl wenig Hofnung machen darf. Und verlassen Sie sich nur darauf daß ich sie sehr benutz. werde.
Ich danke Ihnen auch für den Antheil den Sie mir an Ihren hinterlaßenen Büchern erlaubt haben. Ich habe mir diese Erlaubniß sehr zu nutze gemacht. [2] Statt der Empfehlung an meinen Bruder habe ich ihm Ihren Brief zugeschikt; es versteht sich, daß ich ihn nur lieh. Besser hätte ich Sie nicht empfehlen können. Jettchen wünschte es, und Sie, hoffe ich, werden nicht darüber böse werden.
Ich hätte gern mit diesem Briefe Ihnen zugleich Nachricht von der endlichen Entscheidung meines Schiksals gegeben, der ich mit sehnlichem Verlangen entgegen sehe Aber weil Jettchen morgen einen Brief fortschikt, so wollte ich doch gern den meinigen mitgeben, die Hofnung mit Döhren ist vorbey. Sie blitzte noch einmal, und denn gute Nacht! Unter der Bedingung hätte ich auch nicht mögen nach Döhren kommen, daß Ihr Herr Bruder eine Superintendentur bekomen hätte die er nachher tausendmal bereut hätte angenom. zu haben. Wir wollen Ihm dafür eine desto bessere wünschen, die ihn nicht gereu. darf.
Künftige Woche gehen die Seßionen im Consistorio wieder an. Da werden ein paar Herzen pochen, und vielleicht noch dazu vergebens. Wenn wir nur wenigstens gleich erführen wo ich eine Niete, oder einen Gewinner habe, u wenns ein Gewinner ist, wie? wo? wenn? Jezt laßen wir das [3] Fach ganz zugedekt, schleichen leise vorüber, und schiel. nur denn und wenn mit einem verstohlnen Blike hin. Aber wenn erst die 3 grosen Fragen aufs Reine sind, lieber Himel dann wirds bunt durch einander gehen. Zum Gluk ist Cruse bey uns, der kann uns noch jubeln helfen, wenn sichs der Mühe verlohnt. Leben Sie recht wohl und behalt. Sie lieb
Ihren
aufrichtigen Freund
Ernst.
Hannover
den 2t Jan. 1794
[4] [leer]
[1] Werthester Freund,
Für Ihren freundschaftlichen Brief danke ich Ihnen recht sehr. Ich freue mich, daß ich in der Familie mit der mich Jettchen verbinden will, und von der mir jedes Mitglied schätzbaar ist, einen Freund mehr gewonnen habe. Wenn einige Hochachtung die Grundlage der Freundschaft ausmacht, so war ich Ihr Freund schon lange vorher, ehe ich Sie persönlich kennen lernte; und wenn Zutrau. die Freundschaft vollendet, so ist es die meinige durch die gütige Versicherung der ihrigen. Dafür darf Ihnen nicht leid seyn, daß ich nicht oft an Sie schreiben würde. Dies ist ja das einzige Mittel das mir übrig bleibt, Ihre Freundschaft zu benutzen, da ich mir zu Ihrem persönlichen Umgang wohl wenig Hofnung machen darf. Und verlassen Sie sich nur darauf daß ich sie sehr benutz. werde.
Ich danke Ihnen auch für den Antheil den Sie mir an Ihren hinterlaßenen Büchern erlaubt haben. Ich habe mir diese Erlaubniß sehr zu nutze gemacht. [2] Statt der Empfehlung an meinen Bruder habe ich ihm Ihren Brief zugeschikt; es versteht sich, daß ich ihn nur lieh. Besser hätte ich Sie nicht empfehlen können. Jettchen wünschte es, und Sie, hoffe ich, werden nicht darüber böse werden.
Ich hätte gern mit diesem Briefe Ihnen zugleich Nachricht von der endlichen Entscheidung meines Schiksals gegeben, der ich mit sehnlichem Verlangen entgegen sehe Aber weil Jettchen morgen einen Brief fortschikt, so wollte ich doch gern den meinigen mitgeben, die Hofnung mit Döhren ist vorbey. Sie blitzte noch einmal, und denn gute Nacht! Unter der Bedingung hätte ich auch nicht mögen nach Döhren kommen, daß Ihr Herr Bruder eine Superintendentur bekomen hätte die er nachher tausendmal bereut hätte angenom. zu haben. Wir wollen Ihm dafür eine desto bessere wünschen, die ihn nicht gereu. darf.
Künftige Woche gehen die Seßionen im Consistorio wieder an. Da werden ein paar Herzen pochen, und vielleicht noch dazu vergebens. Wenn wir nur wenigstens gleich erführen wo ich eine Niete, oder einen Gewinner habe, u wenns ein Gewinner ist, wie? wo? wenn? Jezt laßen wir das [3] Fach ganz zugedekt, schleichen leise vorüber, und schiel. nur denn und wenn mit einem verstohlnen Blike hin. Aber wenn erst die 3 grosen Fragen aufs Reine sind, lieber Himel dann wirds bunt durch einander gehen. Zum Gluk ist Cruse bey uns, der kann uns noch jubeln helfen, wenn sichs der Mühe verlohnt. Leben Sie recht wohl und behalt. Sie lieb
Ihren
aufrichtigen Freund
Ernst.
Hannover
den 2t Jan. 1794
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