• Eduard dʼAlton to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Bonn · Date: [1822]
Edition Status: Single collated printed full text without registry labelling not including a registry
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Eduard dʼAlton
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: [1822]
  • Notations: Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Bibliography: Indische Bibliothek. Eine Zeitschrift von August Wilhelm von Schlegel. Bd. 1, H. 4 (Bonn 1823), S. 393‒399.
  • Incipit: „Verehrtester Freund!
    Daß der Tapir, den man bisher immer allein America angehörig glaubte, wo er das größte Landthier ist, und die Stelle [...]“
    Language
  • German
Verehrtester Freund!
Daß der Tapir, den man bisher immer allein America angehörig glaubte, wo er das größte Landthier ist, und die Stelle des Elephanten der alten Welt vertritt, neuerlich auch in Asien entdeckt wurde, ist in geologischer wie in zoologischer Hinsicht von höchster Bedeutung. Es sey nun, daß aus dieser abermals bestätigten Gemeinschaft der Thiere der alten und neuen Welt, in Folge eines gemeinsamen Ursprungs aus Einer Zone, vermöge ihrer Verbreitung auf einen früheren Zusammenhang beider Continente, oder umgekehrt aus dieser Trennung der Welttheile auf einen gleichzeitigen verschiedenen Ursprung der Thiere geschlossen werden kann: so ergiebt sich doch daraus die Folgerung, daß die Natur unter gleichen äußeren Verhältnissen stets die nämlichen Formen hervorzubringen, und einen bestimmten Kreis der Bildungen zu beschreiben genöthigt sey, was wir im allgemeinsten als das Gesetz einer unendlichen Harmonie bezeichnen.
Nach meiner Ansicht einer innern Verwandtschaft aller Thiere, in Folge einer gleichzeitigen ursprünglichen Verschiedenheit und einer fortschreitenden Umbildung, weßhalb auch ihre Abstammung, ihrer specifischen Verschiedenheit ungeachtet, in ununterbrochener Reihe gedacht werden muß, ist diese Entdeckung des Tapirs in Asien, welchen Major Farquhar zuerst auf der Malayischen Halbinsel, und Hr. Giddons später auch auf Sumatra antraf, noch von besonderer Wichtigkeit, indem dieses Thier, wie auch schon erkannt wurde, in seiner Verschiedenheit ein Mittelglied zwischen dem in Amerika lebenden, und dem in Europa sich fossil vorfindenden Tapir bildet, was sowohl der Ansicht einer fortschreitenden Metamorphose, als der Ueberzeugung entspricht, daß wir keineswegs schon alle auf unserer Erde lebenden großen Thiere kennen. Als Beweis des letzteren könnte auch die Auffindung eines bisher noch unbekannten Rhinoceros auf Sumatra und eines andern im Innern von Africa gelten, anderer minder wichtiger Thiere hier gar nicht zu gedenken. Auch wird so unsere Hoffnung aufs neue belebt, daß sich künftig noch mehre Mittelglieder einer so befremdlich scheinenden Abstammung der lebenden Geschlechter von den untergegangenen werden auffinden lassen.
Von besonderer Wichtigkeit scheint eine Bemerkung, die sich uns hier aufdrängt, wenn wir die verschiedenen Länder und Zustände mit einander vergleichen, in welchen der Tapir gegenwärtig noch lebt, und wo fossile Reste desselben ausgegraben werden. Nicht selten trifft man Knochen des Tapirs am alten Seestrande und an den Ufern großer, sich ins Meere ergießender Flüsse, in Frankreich, Deutschland und Italien an.
Die Abbildungen des Tapirs in Chinesischen und Japanischen Kupferstichen, welche Hr. Adel Remusat seinem Amtsgenossen Cuvier nachwies, und welche dieser für ganz unzweideutig erklärt, (Recherches sur les ossemens fossiles T. II. P. 1. p. 144) beweisen, daß das Thier den Chinesen, und vermuthlich durch deren Vermittlung den Japanern, längst bekannt war; sey es nun, daß jene es in der jenseitigen Halbinsel Indiens und auf den Inseln des Indischen Archipelagus kennen gelernt, oder daß der Tapir in den südlichsten Landschaften des eigentlichen China noch vorkommt. Allein das Nichtvorhandenseyn dieser Thiere in den angränzenden, den Europäern mehr bekannten Ländern Indiens, wo ihrer Ausbreitung und Vermehrung keine besonderen Hindernisse entgegen stehen würden, (um so mehr da der Tapir, wie der Hippopotamus, nur sumpfige Gegenden bewohnt, und sich wie jener lange unter Wasser aufzuhalten vermag, indem ihm dieß den meisten Schutz gegen reißende Thiere gewähren kann,) als auch daß, wie Sie, mein Freund, bemerken, sich im Indischen kein Name für dieses Thier findet, scheint eben so wie seine Seltenheit auf Malacca und Sumatra auf ein allmähliges Aussterben desselben in Asien hinzudeuten, und uns zu dem Schlusse zu berechtigen, daß der Tapir früher auch da gelebt haben könne, wo sich seine Knochen jetzt nur noch im fossilen Zustande finden. Dazu kommt noch, daß Hr. Giddons ausdrücklich sagt, einer der ältesten Männer auf Sumatra habe versichert, daß ihm nur einmal, und zwar in seiner Kindheit ein Thier der Art zu Gesichte gekommen sey, und er außerdem nie von einem solchen gehört habe. Ferner zeigt ein Skelett, welches Hr. Dr. Reinwardt aus Sumatra gesandt, und ich im Königlichen Museum zu Leyden zu vergleichen Gelegenheit hatte, alle Merkmale eines krankhaften Zustandes, welche sich doch sonst nur nach langer Gefangenschaft an Thieren finden, die aus südlichen Zonen in nördliche versetzt sind. Selbst auf der Malayischen Halbinsel ist dem Major Farquhar die Bemerkung nicht entgangen, daß dieses Thier, ungeachtet seiner dicken Haut, sogar im Indischen Clima für fallende Temperatur sehr empfindlich sey. Hier darf ich es nicht unterlassen, eine andre Bemerkung des trefflichen Mannes, dem wir zuerst die Entdeckung und Bekanntmachung dieses merkwürdigen Thieres verdanken, zu erwähnen, die, wenn sie vollkommen gegründet wäre, mich allein schon bewegen würde, meine Ansicht einer allmähligen Umwandlung der Thiere in Folge veränderter äußerer Verhältnisse, aufzugeben. Farquhar sandte nämlich der Asiatischen Gesellschaft eine zweite Zeichnung von einem jungen Tapir von Malacca, den er lebend in seinem Hause hatte. An diesem Thiere nun glaubte er die Bemerkung gemacht zu haben, daß es nicht wie jenes aus Sumatra nach Calcutta lebendig gesandte, das sich in der Menagerie zu Barakpore befindet, eine große Liebe zum Wasser, sondern vielmehr eine Abneigung dagegen gezeigt habe, und daß diese Thiere überhaupt mehr hochgelegene Gründe lieben; wogegen das Sumatrensische zu Barakpore den größten Theil des Tages im Pfuhl und Sumpf versenkt zubringt. Eine solche Verschiedenheit der Neigungen und Lebensweise bei Thieren gleicher Organisation, ist jeder physiologischen Bedeutung der Organe widersprechend, und es scheint daher, wenn diese Beobachtung auch an sich richtig wäre, der Grund der Abneigung dieses jungen Thieres gegen das Wasser ein ganz anderer, vielleicht eine krankhafte Stimmung gewesen zu seyn, was um so wahrscheinlicher ist, da Farquhar gerade an demselben Individuum jene große Empfindlichkeit für Kälte bemerkt hat; anderer localer Ursachen hier nicht weiter zu gedenken. Jedenfalls müßte eine so wichtige Beobachtung öfters wiederhohlt und allgemein bestätigt werden.
Könnte man auf eine so unvollkommne Zeichnung, wie den Asiatischen Untersuchungen beigefügte Abbildung des Tapirs ist, welche dem Styl nach von einem Japaner verfertigt zu seyn scheint, eine Vergleichung gründen, so wäre der Unterschied zwischen dem Schädel des Tapirs aus der Halbinsel von Malacca, der hier vorliegt, und jenes aus Sumatra, der in den Recherches sur les ossemens fossiles, Tome II, Part. 1, Pl. V. vortrefflich abgebildet ist, wenigstens eben so groß, als der zwischen dem Americanischen und Sumatrensischen. So mangelhaft und ohne alles Verständniß von Licht und Schatten jene Zeichnung auch ist, so ist doch nicht wohl denkbar, daß dieselbe ganz ohne geometrische Ausmessungen der Grundverhältnisse ausgeführt worden sey; und daher möchte auch wohl auf eine Verschiedenheit jener beiden Schädel mit Recht zu schließen seyn. Daß aber diese Verschiedenheit von Hrn. Diard (Asiatic researches) noch nicht bemerkt wurde, ließe sich dadurch erklären, daß derselbe den aus Malacca stammenden Schädel, den die Asiatische Gesellschaft besitzt, nicht mit dem des Sumatrensischen Tapirs verglich, indem das Thier aus Sumatra noch lebte, als jener Gelehrte in Calcutta war; so wie Hr. Cuvier bei seiner Vergleichung des Americanischen Tapirs mit dem aus Asien, der ich nichts beizufügen wüßte, nur den Tapir von Sumatra vor Augen hatte. Das Resultat meiner Bemerkungen über diese wichtige Entdeckung wäre demnach eine Bestätigung der Meinung, daß alle Thiere, die sich in ihrer Neigung und Lebensweise gleichen, die stets von der Außenwelt bestimmt und bedungen sind, auch in ihrer Organisation und Bildung übereinkommen; daß, wo die äußeren Verhältnisse nicht die nämlichen sind, sich auch die Thiere nach Maaßgabe derselben unterscheiden; endlich daß, wie das thierische Leben selbst, als ein elementarer Prozeß, nur aus dem allgemeinen Leben der Natur zu erklären ist, auch die organische Form als abhängig von der Außenwelt betrachtet werden muß.
dʼAlton.
Verehrtester Freund!
Daß der Tapir, den man bisher immer allein America angehörig glaubte, wo er das größte Landthier ist, und die Stelle des Elephanten der alten Welt vertritt, neuerlich auch in Asien entdeckt wurde, ist in geologischer wie in zoologischer Hinsicht von höchster Bedeutung. Es sey nun, daß aus dieser abermals bestätigten Gemeinschaft der Thiere der alten und neuen Welt, in Folge eines gemeinsamen Ursprungs aus Einer Zone, vermöge ihrer Verbreitung auf einen früheren Zusammenhang beider Continente, oder umgekehrt aus dieser Trennung der Welttheile auf einen gleichzeitigen verschiedenen Ursprung der Thiere geschlossen werden kann: so ergiebt sich doch daraus die Folgerung, daß die Natur unter gleichen äußeren Verhältnissen stets die nämlichen Formen hervorzubringen, und einen bestimmten Kreis der Bildungen zu beschreiben genöthigt sey, was wir im allgemeinsten als das Gesetz einer unendlichen Harmonie bezeichnen.
Nach meiner Ansicht einer innern Verwandtschaft aller Thiere, in Folge einer gleichzeitigen ursprünglichen Verschiedenheit und einer fortschreitenden Umbildung, weßhalb auch ihre Abstammung, ihrer specifischen Verschiedenheit ungeachtet, in ununterbrochener Reihe gedacht werden muß, ist diese Entdeckung des Tapirs in Asien, welchen Major Farquhar zuerst auf der Malayischen Halbinsel, und Hr. Giddons später auch auf Sumatra antraf, noch von besonderer Wichtigkeit, indem dieses Thier, wie auch schon erkannt wurde, in seiner Verschiedenheit ein Mittelglied zwischen dem in Amerika lebenden, und dem in Europa sich fossil vorfindenden Tapir bildet, was sowohl der Ansicht einer fortschreitenden Metamorphose, als der Ueberzeugung entspricht, daß wir keineswegs schon alle auf unserer Erde lebenden großen Thiere kennen. Als Beweis des letzteren könnte auch die Auffindung eines bisher noch unbekannten Rhinoceros auf Sumatra und eines andern im Innern von Africa gelten, anderer minder wichtiger Thiere hier gar nicht zu gedenken. Auch wird so unsere Hoffnung aufs neue belebt, daß sich künftig noch mehre Mittelglieder einer so befremdlich scheinenden Abstammung der lebenden Geschlechter von den untergegangenen werden auffinden lassen.
Von besonderer Wichtigkeit scheint eine Bemerkung, die sich uns hier aufdrängt, wenn wir die verschiedenen Länder und Zustände mit einander vergleichen, in welchen der Tapir gegenwärtig noch lebt, und wo fossile Reste desselben ausgegraben werden. Nicht selten trifft man Knochen des Tapirs am alten Seestrande und an den Ufern großer, sich ins Meere ergießender Flüsse, in Frankreich, Deutschland und Italien an.
Die Abbildungen des Tapirs in Chinesischen und Japanischen Kupferstichen, welche Hr. Adel Remusat seinem Amtsgenossen Cuvier nachwies, und welche dieser für ganz unzweideutig erklärt, (Recherches sur les ossemens fossiles T. II. P. 1. p. 144) beweisen, daß das Thier den Chinesen, und vermuthlich durch deren Vermittlung den Japanern, längst bekannt war; sey es nun, daß jene es in der jenseitigen Halbinsel Indiens und auf den Inseln des Indischen Archipelagus kennen gelernt, oder daß der Tapir in den südlichsten Landschaften des eigentlichen China noch vorkommt. Allein das Nichtvorhandenseyn dieser Thiere in den angränzenden, den Europäern mehr bekannten Ländern Indiens, wo ihrer Ausbreitung und Vermehrung keine besonderen Hindernisse entgegen stehen würden, (um so mehr da der Tapir, wie der Hippopotamus, nur sumpfige Gegenden bewohnt, und sich wie jener lange unter Wasser aufzuhalten vermag, indem ihm dieß den meisten Schutz gegen reißende Thiere gewähren kann,) als auch daß, wie Sie, mein Freund, bemerken, sich im Indischen kein Name für dieses Thier findet, scheint eben so wie seine Seltenheit auf Malacca und Sumatra auf ein allmähliges Aussterben desselben in Asien hinzudeuten, und uns zu dem Schlusse zu berechtigen, daß der Tapir früher auch da gelebt haben könne, wo sich seine Knochen jetzt nur noch im fossilen Zustande finden. Dazu kommt noch, daß Hr. Giddons ausdrücklich sagt, einer der ältesten Männer auf Sumatra habe versichert, daß ihm nur einmal, und zwar in seiner Kindheit ein Thier der Art zu Gesichte gekommen sey, und er außerdem nie von einem solchen gehört habe. Ferner zeigt ein Skelett, welches Hr. Dr. Reinwardt aus Sumatra gesandt, und ich im Königlichen Museum zu Leyden zu vergleichen Gelegenheit hatte, alle Merkmale eines krankhaften Zustandes, welche sich doch sonst nur nach langer Gefangenschaft an Thieren finden, die aus südlichen Zonen in nördliche versetzt sind. Selbst auf der Malayischen Halbinsel ist dem Major Farquhar die Bemerkung nicht entgangen, daß dieses Thier, ungeachtet seiner dicken Haut, sogar im Indischen Clima für fallende Temperatur sehr empfindlich sey. Hier darf ich es nicht unterlassen, eine andre Bemerkung des trefflichen Mannes, dem wir zuerst die Entdeckung und Bekanntmachung dieses merkwürdigen Thieres verdanken, zu erwähnen, die, wenn sie vollkommen gegründet wäre, mich allein schon bewegen würde, meine Ansicht einer allmähligen Umwandlung der Thiere in Folge veränderter äußerer Verhältnisse, aufzugeben. Farquhar sandte nämlich der Asiatischen Gesellschaft eine zweite Zeichnung von einem jungen Tapir von Malacca, den er lebend in seinem Hause hatte. An diesem Thiere nun glaubte er die Bemerkung gemacht zu haben, daß es nicht wie jenes aus Sumatra nach Calcutta lebendig gesandte, das sich in der Menagerie zu Barakpore befindet, eine große Liebe zum Wasser, sondern vielmehr eine Abneigung dagegen gezeigt habe, und daß diese Thiere überhaupt mehr hochgelegene Gründe lieben; wogegen das Sumatrensische zu Barakpore den größten Theil des Tages im Pfuhl und Sumpf versenkt zubringt. Eine solche Verschiedenheit der Neigungen und Lebensweise bei Thieren gleicher Organisation, ist jeder physiologischen Bedeutung der Organe widersprechend, und es scheint daher, wenn diese Beobachtung auch an sich richtig wäre, der Grund der Abneigung dieses jungen Thieres gegen das Wasser ein ganz anderer, vielleicht eine krankhafte Stimmung gewesen zu seyn, was um so wahrscheinlicher ist, da Farquhar gerade an demselben Individuum jene große Empfindlichkeit für Kälte bemerkt hat; anderer localer Ursachen hier nicht weiter zu gedenken. Jedenfalls müßte eine so wichtige Beobachtung öfters wiederhohlt und allgemein bestätigt werden.
Könnte man auf eine so unvollkommne Zeichnung, wie den Asiatischen Untersuchungen beigefügte Abbildung des Tapirs ist, welche dem Styl nach von einem Japaner verfertigt zu seyn scheint, eine Vergleichung gründen, so wäre der Unterschied zwischen dem Schädel des Tapirs aus der Halbinsel von Malacca, der hier vorliegt, und jenes aus Sumatra, der in den Recherches sur les ossemens fossiles, Tome II, Part. 1, Pl. V. vortrefflich abgebildet ist, wenigstens eben so groß, als der zwischen dem Americanischen und Sumatrensischen. So mangelhaft und ohne alles Verständniß von Licht und Schatten jene Zeichnung auch ist, so ist doch nicht wohl denkbar, daß dieselbe ganz ohne geometrische Ausmessungen der Grundverhältnisse ausgeführt worden sey; und daher möchte auch wohl auf eine Verschiedenheit jener beiden Schädel mit Recht zu schließen seyn. Daß aber diese Verschiedenheit von Hrn. Diard (Asiatic researches) noch nicht bemerkt wurde, ließe sich dadurch erklären, daß derselbe den aus Malacca stammenden Schädel, den die Asiatische Gesellschaft besitzt, nicht mit dem des Sumatrensischen Tapirs verglich, indem das Thier aus Sumatra noch lebte, als jener Gelehrte in Calcutta war; so wie Hr. Cuvier bei seiner Vergleichung des Americanischen Tapirs mit dem aus Asien, der ich nichts beizufügen wüßte, nur den Tapir von Sumatra vor Augen hatte. Das Resultat meiner Bemerkungen über diese wichtige Entdeckung wäre demnach eine Bestätigung der Meinung, daß alle Thiere, die sich in ihrer Neigung und Lebensweise gleichen, die stets von der Außenwelt bestimmt und bedungen sind, auch in ihrer Organisation und Bildung übereinkommen; daß, wo die äußeren Verhältnisse nicht die nämlichen sind, sich auch die Thiere nach Maaßgabe derselben unterscheiden; endlich daß, wie das thierische Leben selbst, als ein elementarer Prozeß, nur aus dem allgemeinen Leben der Natur zu erklären ist, auch die organische Form als abhängig von der Außenwelt betrachtet werden muß.
dʼAlton.
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