• August Wilhelm von Schlegel to Christian Lassen

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: London · Date: 28.12.1823
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Christian Lassen
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: London
  • Date: 28.12.1823
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 14‒16.
  • Incipit: „[1] Bonn, d. 28sten Dec. 1823.
    Herr Colebrooke wünscht, Sie möchten seinen Sohn zu Ende Januars hierher begleiten. Ich habe ihm geschrieben, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1835877
  • Classification Number: S 860 : III : 3
  • Provenance: Der Brief gelangte 1876 als Geschenk der Witwe Christian Lassens in die Universitätsbibliothek Bonn.
  • Number of Pages: 1 e. Br. (2 S.)
  • Format: 19 x 16,3 cm
  • Particularities: Mit Briefumschlag (Poststempel und Siegelfragment). - Die Briefe mit der Signatur S 860 sind in drei Faszikeln gebunden - dieser Brief befindet sich als Nr. 3 in Faszikel III.
    Language
  • German
[1] Bonn, d. 28sten Dec. 1823.
Herr Colebrooke wünscht, Sie möchten seinen Sohn zu Ende Januars hierher begleiten. Ich habe ihm geschrieben, daß ich nicht das mindeste dagegen habe; im Gegentheil, es wird mir angenehm seyn, wenn Sie geneigt sind, ihm diesen Dienst zu leisten. Um mich zu versichern, daß wir auch in unsern Verhältnissen zum Ministerium nichts versehen, habe ich mit Herrn Geh. Rath Rehfues gesprochen, und dieser ist durchaus der Meynung, daß hierüber nichts nach Berlin zu berichten sey, und daß meine Einwilligung zu dieser Unterbrechung Ihrer Arbeiten in London vollkommen hinreiche. Es hängt also ganz von Ihnen ab, mein theuerster Herr und Freund, ob Sie diese Reise unternehmen wollen. Im Falle der Bejahung werde ich Ihnen ein Zimmer in meinem Hause einräumen, Sie können sich dann einige Wochen hier ausruhn, und um die Zeit für Ihre künftigen Arbeiten und für die Ausgabe des Râmây[ana] nützlich zu verwenden, wollen wir das bisher gefertigte genau mit einander durchgehn. Bringen Sie also alles mit, auch die ersten Abschriften. Da Sie am 10ten Dec. schon bis zum 50sten Cap. vorgerückt waren, so sind Sie vielleicht nun schon mit dem ersten Buche nach den Devanagari Manuscripten fertig. Unterdessen haben Sie vermuthlich mein Seramporer Exemplar empfangen. Sobald das erste Buch nach jenen Recc. abgeschrieben ist, könnten Sie zu der Vergleichung der Bengalischen Handschrift übergehen, und sehen, wie weit Sie bis zu Ihrer Abreise damit kommen. Die Varianten dürfen Sie an den Rand des gedruckten Exemplars schreiben, aber ich muß bitten, in Devanagari. So hätten wir über den Anfang des Gedichtes ungefähr alles in London vorhandne beisammen, ja für die ersten 12 Capitel [2] auch die Ausbeute des Devan[agari]Manuscripts in Paris, und bloß das dortige Bengalische wäre noch zurück. Vielleicht wäre es möglich zu machen, daß Sie von hier nicht geradezu nach London gingen, sondern den Rückweg über Paris nähmen, und dort das erste Buch oder die beiden ersten ebenfalls collationirten. Ich hoffe, Chezy wird uns keine Hindernisse in den Weg legen. Noch habe ich nichts über den Bh[agavad] G[îtâ] von ihm empfangen, aber ihm nichts desto weniger seit meiner Zurückkunft freundschaftlich wieder geschrieben. Die Wohnung bey Bohte behalten Sie wohl während Ihrer Abwesenheit: es hat doch allerley Vortheile, daß Sie bei ihm wohnen, und die Ausgabe wird nicht bedeutend seyn. Ich schließe für heute, um den Abgang der Post nicht zu versäumen. Antworten Sie mir sogleich und geben Sie mir von allem Nachricht. Ich schreibe auch noch einmal wieder, ich habe allerley Aufträge. Leben Sie recht wohl. Die besten Grüße an meine Nichte.
Schl.
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[1] Bonn, d. 28sten Dec. 1823.
Herr Colebrooke wünscht, Sie möchten seinen Sohn zu Ende Januars hierher begleiten. Ich habe ihm geschrieben, daß ich nicht das mindeste dagegen habe; im Gegentheil, es wird mir angenehm seyn, wenn Sie geneigt sind, ihm diesen Dienst zu leisten. Um mich zu versichern, daß wir auch in unsern Verhältnissen zum Ministerium nichts versehen, habe ich mit Herrn Geh. Rath Rehfues gesprochen, und dieser ist durchaus der Meynung, daß hierüber nichts nach Berlin zu berichten sey, und daß meine Einwilligung zu dieser Unterbrechung Ihrer Arbeiten in London vollkommen hinreiche. Es hängt also ganz von Ihnen ab, mein theuerster Herr und Freund, ob Sie diese Reise unternehmen wollen. Im Falle der Bejahung werde ich Ihnen ein Zimmer in meinem Hause einräumen, Sie können sich dann einige Wochen hier ausruhn, und um die Zeit für Ihre künftigen Arbeiten und für die Ausgabe des Râmây[ana] nützlich zu verwenden, wollen wir das bisher gefertigte genau mit einander durchgehn. Bringen Sie also alles mit, auch die ersten Abschriften. Da Sie am 10ten Dec. schon bis zum 50sten Cap. vorgerückt waren, so sind Sie vielleicht nun schon mit dem ersten Buche nach den Devanagari Manuscripten fertig. Unterdessen haben Sie vermuthlich mein Seramporer Exemplar empfangen. Sobald das erste Buch nach jenen Recc. abgeschrieben ist, könnten Sie zu der Vergleichung der Bengalischen Handschrift übergehen, und sehen, wie weit Sie bis zu Ihrer Abreise damit kommen. Die Varianten dürfen Sie an den Rand des gedruckten Exemplars schreiben, aber ich muß bitten, in Devanagari. So hätten wir über den Anfang des Gedichtes ungefähr alles in London vorhandne beisammen, ja für die ersten 12 Capitel [2] auch die Ausbeute des Devan[agari]Manuscripts in Paris, und bloß das dortige Bengalische wäre noch zurück. Vielleicht wäre es möglich zu machen, daß Sie von hier nicht geradezu nach London gingen, sondern den Rückweg über Paris nähmen, und dort das erste Buch oder die beiden ersten ebenfalls collationirten. Ich hoffe, Chezy wird uns keine Hindernisse in den Weg legen. Noch habe ich nichts über den Bh[agavad] G[îtâ] von ihm empfangen, aber ihm nichts desto weniger seit meiner Zurückkunft freundschaftlich wieder geschrieben. Die Wohnung bey Bohte behalten Sie wohl während Ihrer Abwesenheit: es hat doch allerley Vortheile, daß Sie bei ihm wohnen, und die Ausgabe wird nicht bedeutend seyn. Ich schließe für heute, um den Abgang der Post nicht zu versäumen. Antworten Sie mir sogleich und geben Sie mir von allem Nachricht. Ich schreibe auch noch einmal wieder, ich habe allerley Aufträge. Leben Sie recht wohl. Die besten Grüße an meine Nichte.
Schl.
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