• Friederike Helene Unger to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Berlin · Place of Destination: Coppet · Date: 08.01.1805
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Friederike Helene Unger
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Berlin
  • Place of Destination: Coppet
  • Date: 08.01.1805
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: APP2712-Bd-9
  • Classification Number: Mscr.Dresd.App.2712,B,IV,e,1
  • Number of Pages: 2 S., hs. m. U.
  • Format: 22,6 x 18,6 cm
  • Incipit: „[1] Mein würdiger und geehrter Freund!
    Gewiß sind Sie mein Freund, schon durch die öffentliche Nachrichten, von dem herben Unglück benachrichtigt, [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Funk, Gerald
  • Varwig, Olivia
[1] Mein würdiger und geehrter Freund!
Gewiß sind Sie mein Freund, schon durch die öffentliche Nachrichten, von dem herben Unglück benachrichtigt, was mich durch den Todt, meines geliebten Mannes getroffen hat. Mich hier ganz über den Umfang meines Verlustes auszulassen, bei Ihnen, der sein Freund war, und den er immer trotz des kurz bestehenden kleinen Mißverhältnisses liebte und ehrte.
Ich bin die Erbin seiner Gesinnungen; und bitte um die Fortdauer Ihrer Freundschaft. Schwer ist es, in meiner Lage, und Stimmung, zum mercantilischen Theil unsrer Verhältniße über zu gehen: indes es dringt mich, Sie um Maspt. zum Schakespear zu bitten; den: sehr zuträglich wäre es, die Wünsche des Publikums, nicht zu lange hin zu halten, und zur Oster Messe wenigstens einen Band erscheinen zu lassen.
Wo Friedrich Schlegel jezt ist, weiß ich nicht; hier sagt man, er lebe bei Sie. Ist das; so bitte ich ihm zu sagen, daß es mir sehr lieb sein würde, wenn er mir ein precis von seinem lezten Verhältnisse gegen meinen lieben Seeligen gäbe, welches ich mir [2] freilich aber auf mühsamern Wege, aus den Nachlaß meines Mannes verschaffen kann.
Gott Lob daß ich mit Männer zu schaffen habe, welchen ich dergleichen mit vollem Vertrauen auf Ihre Redlichkeit, zumuthen darf.
Ich bin mit alter herzlicher Freundschaft
die Ihrige
Verwittwete Unger.
Berlin d. 5. Jan: 1805.
[1] Mein würdiger und geehrter Freund!
Gewiß sind Sie mein Freund, schon durch die öffentliche Nachrichten, von dem herben Unglück benachrichtigt, was mich durch den Todt, meines geliebten Mannes getroffen hat. Mich hier ganz über den Umfang meines Verlustes auszulassen, bei Ihnen, der sein Freund war, und den er immer trotz des kurz bestehenden kleinen Mißverhältnisses liebte und ehrte.
Ich bin die Erbin seiner Gesinnungen; und bitte um die Fortdauer Ihrer Freundschaft. Schwer ist es, in meiner Lage, und Stimmung, zum mercantilischen Theil unsrer Verhältniße über zu gehen: indes es dringt mich, Sie um Maspt. zum Schakespear zu bitten; den: sehr zuträglich wäre es, die Wünsche des Publikums, nicht zu lange hin zu halten, und zur Oster Messe wenigstens einen Band erscheinen zu lassen.
Wo Friedrich Schlegel jezt ist, weiß ich nicht; hier sagt man, er lebe bei Sie. Ist das; so bitte ich ihm zu sagen, daß es mir sehr lieb sein würde, wenn er mir ein precis von seinem lezten Verhältnisse gegen meinen lieben Seeligen gäbe, welches ich mir [2] freilich aber auf mühsamern Wege, aus den Nachlaß meines Mannes verschaffen kann.
Gott Lob daß ich mit Männer zu schaffen habe, welchen ich dergleichen mit vollem Vertrauen auf Ihre Redlichkeit, zumuthen darf.
Ich bin mit alter herzlicher Freundschaft
die Ihrige
Verwittwete Unger.
Berlin d. 5. Jan: 1805.
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