• Wilhelm Gottlieb Becker to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Dresden · Place of Destination: Jena · Date: 12.10.1796
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Wilhelm Gottlieb Becker
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Dresden
  • Place of Destination: Jena
  • Date: 12.10.1796
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 38‒39.
  • Incipit: „[1] Dreßden, den 12. Oct. 1796
    Ihr Andenken, mein theuerster Freund, kann mir nicht anders als werth seyn; ich wünsche nur, daß [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-38972
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.3,Nr.14
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 19,4 x 13,6 cm
    Language
  • German
[1] Dreßden, den 12. Oct. 1796
Ihr Andenken, mein theuerster Freund, kann mir nicht anders als werth seyn; ich wünsche nur, daß Sie mir dasselbe erhalten mögen. Meine Unpäßlichkeit und meine Reise kamen ganz zu ungelegener Zeit. Ich hatte mich auf Ihre Herkunft gefreut, und doch habe ich Sie nur kaum von Angesicht zu Angesicht gesehen. Es würde mich freuen, wenn Sie bald wieder zu uns kämen und uns Ihre Frau Gemahlin zuführten. Ein guter Wunsch kann nie zu spät kommen: empfangen Sie ihn also von Grund des Herzens, so wie von meiner Frau, die sich Ihnen beiden empfiehlt.
Ich traure freilich darüber, daß meine liebsten Hoffnungen bei meinem litterarischen Institut durch das Ausbleiben Ihrer Beiträge gekränkt sind. Sie wissen, wie ich seit Jahren darum warb, und wie sehr ich alles schätzte, was aus Ihrer Feder floß. Vor der Hand habe ich zwar noch die Fragmente aus Dante, wovon ich die aus der Büßungswelt in das dritte Bändchen der Erholungen eingerückt habe, welches Sie durch [2] die nämliche Gelegenheit erhalten, durch die mir ihr Brief zugekommen ist. Aus dem Himmelreich habe ich den 30sten Gesang fürs Taschenbuch gewählt, das Sie nächsts von Leipzig aus erhalten werden. Die übrigen Gesänge werden in den ersten Bänden oder dem ersten Bande des künftigen Jahrgangs erscheinen, da Sie mir dieselben einmal für die Erholungen überlassen haben. (Der 28ste Gesang aus der Büßungswelt stand schon in der Monathschrift für Damen.) Für das Gedruckte und Ungedruckte, was in den künftigen Jahrgängen kommen soll, übersende ich Ihnen 7 Ducaten, welches ohngefähr der Betrag des Ganzen seyn wird. Sollte es mehr betragen, so bleibt es Ihnen gut.
Der liebste Schluß auf Ihren Beifall in Ansehung der Erholungen und des Taschenbuchs dürfte wohl dieser für mich werden, wenn ich sähe, daß Sie sich ihrer thätigst annähmen. Erfüllen Sie also meinen Wunsch, und machen Sie mir hauptsächlich die Freude, einige Beiträge von Ihnen in mein künftiges Taschenbuch einrücken zu können. Denken Sie fleißig an diese Bitte, und ist es möglich so senden Sie mir selbige vor Ausgang des Märzes.
[3] Die Fortsetzung der Erholungen ist gesichert. Das 4te Bändchen enthält wieder viel Gutes, und auch für den künftigen Jahrgang liegt schon manches bereit.
Da Sie Ihr eignes Msct von Dante zurück wünschen, so lege ich es Ihnen bei. Vergessen Sie aber nicht, daß ich von dem Ungedruckten Abschriften zum künftigen Gebrauch habe.
Gelegentlich bitte ich Sie um Nachricht, ob Ihnen alles richtig zugekommen ist. Leben Sie wohl und glücklich.
Ganz der Ihrige
W. G. Becker
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[1] Dreßden, den 12. Oct. 1796
Ihr Andenken, mein theuerster Freund, kann mir nicht anders als werth seyn; ich wünsche nur, daß Sie mir dasselbe erhalten mögen. Meine Unpäßlichkeit und meine Reise kamen ganz zu ungelegener Zeit. Ich hatte mich auf Ihre Herkunft gefreut, und doch habe ich Sie nur kaum von Angesicht zu Angesicht gesehen. Es würde mich freuen, wenn Sie bald wieder zu uns kämen und uns Ihre Frau Gemahlin zuführten. Ein guter Wunsch kann nie zu spät kommen: empfangen Sie ihn also von Grund des Herzens, so wie von meiner Frau, die sich Ihnen beiden empfiehlt.
Ich traure freilich darüber, daß meine liebsten Hoffnungen bei meinem litterarischen Institut durch das Ausbleiben Ihrer Beiträge gekränkt sind. Sie wissen, wie ich seit Jahren darum warb, und wie sehr ich alles schätzte, was aus Ihrer Feder floß. Vor der Hand habe ich zwar noch die Fragmente aus Dante, wovon ich die aus der Büßungswelt in das dritte Bändchen der Erholungen eingerückt habe, welches Sie durch [2] die nämliche Gelegenheit erhalten, durch die mir ihr Brief zugekommen ist. Aus dem Himmelreich habe ich den 30sten Gesang fürs Taschenbuch gewählt, das Sie nächsts von Leipzig aus erhalten werden. Die übrigen Gesänge werden in den ersten Bänden oder dem ersten Bande des künftigen Jahrgangs erscheinen, da Sie mir dieselben einmal für die Erholungen überlassen haben. (Der 28ste Gesang aus der Büßungswelt stand schon in der Monathschrift für Damen.) Für das Gedruckte und Ungedruckte, was in den künftigen Jahrgängen kommen soll, übersende ich Ihnen 7 Ducaten, welches ohngefähr der Betrag des Ganzen seyn wird. Sollte es mehr betragen, so bleibt es Ihnen gut.
Der liebste Schluß auf Ihren Beifall in Ansehung der Erholungen und des Taschenbuchs dürfte wohl dieser für mich werden, wenn ich sähe, daß Sie sich ihrer thätigst annähmen. Erfüllen Sie also meinen Wunsch, und machen Sie mir hauptsächlich die Freude, einige Beiträge von Ihnen in mein künftiges Taschenbuch einrücken zu können. Denken Sie fleißig an diese Bitte, und ist es möglich so senden Sie mir selbige vor Ausgang des Märzes.
[3] Die Fortsetzung der Erholungen ist gesichert. Das 4te Bändchen enthält wieder viel Gutes, und auch für den künftigen Jahrgang liegt schon manches bereit.
Da Sie Ihr eignes Msct von Dante zurück wünschen, so lege ich es Ihnen bei. Vergessen Sie aber nicht, daß ich von dem Ungedruckten Abschriften zum künftigen Gebrauch habe.
Gelegentlich bitte ich Sie um Nachricht, ob Ihnen alles richtig zugekommen ist. Leben Sie wohl und glücklich.
Ganz der Ihrige
W. G. Becker
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