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d. 9ten Jul. 41.
Meine liebe Marie!
Ich habe diese Zeit her mehrmals zu meiner Freude gute Nachrichten aus v. FlotowThomasten Jul., zu letzt den Ihrigen vom 3ten Jul. Fahren Sie nur fleißig fort zu schreiben. Wenn ich eine Zeitlang ohne Nachricht vom Hause bin, so werde ich ganz traurig.
Ich hoffe nun, daß Ihr Übel während der guten Jahrszeit völlig gehoben seyn wird. Hüten Sie sich nur ja vor Erkältungen.
Wenn der Speisesaal auch noch diesen Sommer erneuert werden könnte, nämlich die Mauern glatt verputzt und dann mit getäfeltem Holz bekleidet, so wäre es mir sehr angenehm. Wir haben ja so oft darüber gesprochen, daß Sie genau wissen, wie ich es zu haben wünsche. Es [2] wird wohl nicht nöthig seyn, LeydelKrumb[wissen]. Wir brauchen aber einen andern Mauermeister als lib. liegen kommt. In den Wohnzimmern oben sind hoffentlich die Bretter fest zusammen geschoben, damit nicht jeden Frühling die breiten Spalten wieder zum Vorschein kommen. – In dem chinesischen Zimmer hat das zerstoßene Glas gegen die Mäuse gut geholfen: das könnte ja auch in dem Speisesaal angebracht werden.
[3] Es versteht sich, daß alle Packete, die ankommen in Bonn bleiben u nicht hieher gesandt werden müssen. Vermuthlich ist aus Flotow
Die Papiere aus
Mich verlangt sehnlichst darnach, wieder zu Hause zu seyn, und an diesem Wunsche, liebe Marie, haben Sie den größten Antheil. Man erzeigt mir viele Höflichkeiten: in der letzten Woche war ich sechsmal nach einander zu Gaste.
Wenn Sie Geld brauchen, so schreiben Sie es mir, oder lassen Sie sich vom CahnHôtel de Russie
<4> Nun leben Sie recht wohl und grüßen Sie
Ihr treu gesinnter
Schl