• August Wilhelm von Schlegel to Karl August von Hardenberg

  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main · Place of Destination: Berlin · Date: [7. Juni 1818]
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Karl August von Hardenberg
  • Place of Dispatch: Frankfurt am Main
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: [7. Juni 1818]
  • Notations: Datum sowie Absendeort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 343347008
  • Bibliography: Briefe von und an August Wilhelm Schlegel. Gesammelt und erläutert durch Josef Körner. Bd. 1. Zürich u.a. 1930, S. 326‒327.
  • Incipit: „[1] [Heidelberg, 7. Juni 1818]
    Durchlauchtigster Fürst!
    Ew. Durchlaucht hatten die Gnade, zu Anfange dieses Jahres eine Anfrage an mich ergehen zu lassen, [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-1a-33798
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.10,Nr.10
  • Number of Pages: 2S., hs.
  • Format: 25,1 x 20,6 cm
    Language
  • German
[1] [Heidelberg, 7. Juni 1818]
Durchlauchtigster Fürst!
Ew. Durchlaucht hatten die Gnade, zu Anfange dieses Jahres eine Anfrage an mich ergehen zu lassen, ob ich mich entschließen möchte, vor Antritt der mir früher angetragenen Lehrstelle in Berlin ein oder zwey Jahre lang Vorlesungen auf der neu zu errichtenden Universität in Bonn zu halten. Ich antwortete Hrn. Professor Koreff ausführlich auf diese so ehrenvolle Einladung, mit dem bereitwilligen Eifer, welchen die großen Entwürfe Ew. Durchlaucht für die Förderung gelehrter und ächt vaterländischer Geistesbildung in jenen schönen Rheingegenden, wo sie so lange verabsäumt worden, in mir erweckten; doch mußte ich noch näheren Eröffnungen entgegensehen, um einen bestimmten Entschluß zu fassen. Ich hatte gehofft, Ew. Durchlaucht vor Ihrer Abreise von Coblenz persönlich aufwarten zu können: sobald meine Geschäfte in Paris mich frey gelassen, bin ich nach Deutschland zurückgekehrt, um dem mir zu Theil gewordenen Rufe entgegen zu kommen; und ich würde meine Reise bis nach Berlin fortgesetzt haben, wenn ich nicht hier erfahren hätte, daß man die Ankunft Ew. Durchlaucht im Großherzogthum Nieder-Rhein demnächst zu hoffen habe. Ich werde also einige Zeit in Heidelberg und den benachbarten Gegenden verweilen, [2] um die weitere Verfügung Ew. Durchlaucht abzuwarten. Sobald Ew. Durchlaucht geruhen mich wissen zu lassen, wo und wann ich Ihnen aufwarten soll, werde ich mich ungesäumt einstellen. Meine Bedenklichkeiten gegen die Vertauschung der unmittelbaren Anstellung mit der einstweiligen in Bonn habe ich Hrn. Professor Koreff mitgetheilt; allein es wird leicht seyn, sobald ich das Glück einer persönlichen Zusammenkunft mit Ew. Durchlaucht habe, dieses ganz nach dem Ermessen Ew. Durchlaucht zu bestimmen.
Sollte die Universität noch diesen Herbst in Wirksamkeit kommen, so müßte ich eine baldige Entscheidung wünschen, um noch einige Zeit zur Vorbereitung zu gewinnen. Aber auch im entgegengesetzten Falle bitte ich Ew. Durchlaucht unterthänigst, auf die Unbestimmtheit meiner jetzigen Lage Rücksicht zu nehmen, indem ich alle sonstigen Verhältnisse und Aussichten für die Zukunft einstweilen bey Seite gestellt habe, um den Auffoderungen der Königlich Preußischen Regierung desto ungehinderter Genüge leisten zu können.
Ew. Durchlaucht bitte ich um die Erlaubniß, Ihnen eine kürzlich von mir herausgegebene Schrift in Französischer Sprache über die Litteratur des südlichen Frankreichs im Mittelalter, überreichen zu dürfen.
[1] [Heidelberg, 7. Juni 1818]
Durchlauchtigster Fürst!
Ew. Durchlaucht hatten die Gnade, zu Anfange dieses Jahres eine Anfrage an mich ergehen zu lassen, ob ich mich entschließen möchte, vor Antritt der mir früher angetragenen Lehrstelle in Berlin ein oder zwey Jahre lang Vorlesungen auf der neu zu errichtenden Universität in Bonn zu halten. Ich antwortete Hrn. Professor Koreff ausführlich auf diese so ehrenvolle Einladung, mit dem bereitwilligen Eifer, welchen die großen Entwürfe Ew. Durchlaucht für die Förderung gelehrter und ächt vaterländischer Geistesbildung in jenen schönen Rheingegenden, wo sie so lange verabsäumt worden, in mir erweckten; doch mußte ich noch näheren Eröffnungen entgegensehen, um einen bestimmten Entschluß zu fassen. Ich hatte gehofft, Ew. Durchlaucht vor Ihrer Abreise von Coblenz persönlich aufwarten zu können: sobald meine Geschäfte in Paris mich frey gelassen, bin ich nach Deutschland zurückgekehrt, um dem mir zu Theil gewordenen Rufe entgegen zu kommen; und ich würde meine Reise bis nach Berlin fortgesetzt haben, wenn ich nicht hier erfahren hätte, daß man die Ankunft Ew. Durchlaucht im Großherzogthum Nieder-Rhein demnächst zu hoffen habe. Ich werde also einige Zeit in Heidelberg und den benachbarten Gegenden verweilen, [2] um die weitere Verfügung Ew. Durchlaucht abzuwarten. Sobald Ew. Durchlaucht geruhen mich wissen zu lassen, wo und wann ich Ihnen aufwarten soll, werde ich mich ungesäumt einstellen. Meine Bedenklichkeiten gegen die Vertauschung der unmittelbaren Anstellung mit der einstweiligen in Bonn habe ich Hrn. Professor Koreff mitgetheilt; allein es wird leicht seyn, sobald ich das Glück einer persönlichen Zusammenkunft mit Ew. Durchlaucht habe, dieses ganz nach dem Ermessen Ew. Durchlaucht zu bestimmen.
Sollte die Universität noch diesen Herbst in Wirksamkeit kommen, so müßte ich eine baldige Entscheidung wünschen, um noch einige Zeit zur Vorbereitung zu gewinnen. Aber auch im entgegengesetzten Falle bitte ich Ew. Durchlaucht unterthänigst, auf die Unbestimmtheit meiner jetzigen Lage Rücksicht zu nehmen, indem ich alle sonstigen Verhältnisse und Aussichten für die Zukunft einstweilen bey Seite gestellt habe, um den Auffoderungen der Königlich Preußischen Regierung desto ungehinderter Genüge leisten zu können.
Ew. Durchlaucht bitte ich um die Erlaubniß, Ihnen eine kürzlich von mir herausgegebene Schrift in Französischer Sprache über die Litteratur des südlichen Frankreichs im Mittelalter, überreichen zu dürfen.
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