Gnädigster Kronprinz und Herr!
Ew. Königl. Hoheit bitte ich um Erlaubniß, ein durch die Rheinfahrt Sr. Majestät, Höchst-Ihres Königlichen Vaters veranlaßtes Gedicht ehrerbietigst überreichen zu dürfen.
Zwar haben Ew. Königliche Hoheit an dieser festlichen Fahrt nicht Theil genommen: jedoch schmeichle ich mir, daß die Erinnerung an die schönen Rheingegenden der Schilderung eine Gunst gewinnen möchte, worauf sie für sich keinen Anspruch zu machen hat.
Ich darf behaupten, daß der Eindruck, den die bezaubernde Huld Ew. Königlichen Hoheit auch bei der kürzesten Anwesenheit auf die Gemüther machen muß, nirgends im ganzen Umfange der Monarchie lebhafter seyn kann, als unter meinen hiesigen Landsgenossen.
Sollten Ew. Königliche Hoheit den Rheinlanden in Zukunft einen weniger flüchtigen Besuch schenken, und einige Tage bei uns verweilen, so schmeichle ich mir, auch Bonn würde einiges aufzuweisen haben, das einen vielfach gebildeten Geist von [2] so reger Empfänglichkeit anziehen und unterhalten könnte.
Den Tag, wo es mir vergönnt war, mehrere Stunden in der huldreichen Gegenwart Ew. Königlichen Hoheit zuzubringen, werde ich immer unter die glücklichsten meines Lebens zählen.
Ich verharre in tiefster Ehrerbietung
Ew. Königl. Hoheit
unterthänigster pp
Bonn d. 9ten Dec. 1825