• Philipp Joseph von Rehfues to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Bonn · Date: 17.04.1842
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Philipp Joseph von Rehfues
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 17.04.1842
    Manuscript
  • Provider: Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek
  • OAI Id: 1918121
  • Classification Number: S 1392 : 70
  • Number of Pages: 1 e. Briefentwurf (1 Bl.=2 S.)
  • Incipit: „[1] B d. 17. April 42. Hr. AW. von Schlegel. hier.
    Ew. Hochwohlg. bitte ich meinen verbindlichsten Dank für das wichtige [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Strobel, Jochen
[1] B d. 17. April 42. Hr. AW. von Schlegel. hier.
Ew. Hochwohlg. bitte ich meinen verbindlichsten Dank für das wichtige Geschenk zu empfangen, womit Sie mich erfreuen wollten. Sein Werth steigt für mich persönlich in nicht geringem Grade durch die Versicherung, daß es das erste Exemplar ist, welches aus Ihren Händen kommt.
Ich habe bereits die Vorrede gelesen, und kann ihr nichts, als die Kürze vorwerfen und die Ungerechtigkeit gegen Sich Selbst. Sie haben die bedeutenden Verhältnisse, unter welchen diese Arbeiten entstanden sind, nur berührt und den Verhätnissen mehr Convenienzen der höheren Gesellschaft eine Macht eingeräumt, als ihnen welche die Schriftsteller zu gestatten pflegen leider selten anerkennen.. Es ist freilich ein Zug weiter, der sie in die Reihe der Staatsmänner rückt. Sie sind aber auch mehr als einmal Sie haben Sich damit Ihren Platz unter den Staatsmännern behauptet gesichert; aber Sie brauchten darum nicht ungerecht gegen Sich selbst zu sein. Wenn Sie von der Literatur der Tags Kenntniß nähmen, würden Sie finden, daß Sie überall mit [2] Ihrem frühen Einfluß auf die Entwicklung unserer Literatur genannt sind. Wenn Geschieht es nicht immer mit der schuldigen Würdigung, geschieht, so ist es, weil die Jugend nicht einsieht, daß der Boden auf xxx xxx der Grund, xxx xxx auf dem sie wo sie auf gutem Grunde baut, xxx xxx zu bauen sucht, und von Ihnen gelegt worden ist. Es geht aber auch Göthen auch selbst nicht besser. Die Bildung unserer Zeit ringt noch ist noch fortwährend ein Ringen um einige Haupt-Rafillete Begriffen und ist noch nicht zu derjenigen Ruhe gekommen gelangt, die allein welche im Stand ist, Jeden an seine rechte Stelle zu setzen vermag.
Uebrigens sind Sie ja auch Selbst nicht gerecht gegen Sich. Sie rechnen Sich an, daß sie viel unternommen und wenig geendigt. Wer hätte je nicht mehr thun kömmen, als er gethan hat alles gethan, was er thun konnte? In wie vielen Richtungen haben Sie Sich bewegt? Haben Sie nicht überall mächtig angeregt, und auf den Hauptpunkten zuerst durchgebrochen, und den Weg gangebahnt auf Mxxxxxxxx nach heiterer xxxxxx, Licht gemacht? Einer kann nicht Alles thun. Lessing hat sich vielleicht den nemlichen Vorwurf gemacht; können wir wollen Sie ihn theilen?
Re.
[1] B d. 17. April 42. Hr. AW. von Schlegel. hier.
Ew. Hochwohlg. bitte ich meinen verbindlichsten Dank für das wichtige Geschenk zu empfangen, womit Sie mich erfreuen wollten. Sein Werth steigt für mich persönlich in nicht geringem Grade durch die Versicherung, daß es das erste Exemplar ist, welches aus Ihren Händen kommt.
Ich habe bereits die Vorrede gelesen, und kann ihr nichts, als die Kürze vorwerfen und die Ungerechtigkeit gegen Sich Selbst. Sie haben die bedeutenden Verhältnisse, unter welchen diese Arbeiten entstanden sind, nur berührt und den Verhätnissen mehr Convenienzen der höheren Gesellschaft eine Macht eingeräumt, als ihnen welche die Schriftsteller zu gestatten pflegen leider selten anerkennen.. Es ist freilich ein Zug weiter, der sie in die Reihe der Staatsmänner rückt. Sie sind aber auch mehr als einmal Sie haben Sich damit Ihren Platz unter den Staatsmännern behauptet gesichert; aber Sie brauchten darum nicht ungerecht gegen Sich selbst zu sein. Wenn Sie von der Literatur der Tags Kenntniß nähmen, würden Sie finden, daß Sie überall mit [2] Ihrem frühen Einfluß auf die Entwicklung unserer Literatur genannt sind. Wenn Geschieht es nicht immer mit der schuldigen Würdigung, geschieht, so ist es, weil die Jugend nicht einsieht, daß der Boden auf xxx xxx der Grund, xxx xxx auf dem sie wo sie auf gutem Grunde baut, xxx xxx zu bauen sucht, und von Ihnen gelegt worden ist. Es geht aber auch Göthen auch selbst nicht besser. Die Bildung unserer Zeit ringt noch ist noch fortwährend ein Ringen um einige Haupt-Rafillete Begriffen und ist noch nicht zu derjenigen Ruhe gekommen gelangt, die allein welche im Stand ist, Jeden an seine rechte Stelle zu setzen vermag.
Uebrigens sind Sie ja auch Selbst nicht gerecht gegen Sich. Sie rechnen Sich an, daß sie viel unternommen und wenig geendigt. Wer hätte je nicht mehr thun kömmen, als er gethan hat alles gethan, was er thun konnte? In wie vielen Richtungen haben Sie Sich bewegt? Haben Sie nicht überall mächtig angeregt, und auf den Hauptpunkten zuerst durchgebrochen, und den Weg gangebahnt auf Mxxxxxxxx nach heiterer xxxxxx, Licht gemacht? Einer kann nicht Alles thun. Lessing hat sich vielleicht den nemlichen Vorwurf gemacht; können wir wollen Sie ihn theilen?
Re.
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