Ew. Wohlgeb[ohren] will ich wohl gestehen, daß es mir anfangs nicht angenehm war, zu erfahren, der erste Band meiner Vorlesungen könne auf der Ostermesse nicht mehr vertheilt, noch sonst versendet werden. Indessen habe ich mich nun darein gefunden, besonders da die Zeiten seitdem so unruhig und verwirrt gewesen, daß der Aufschub vielleicht dem Absatze vortheilhaft seyn wird. Ob Sie noch vor der Michaelismesse den ersten Band besonders ausgeben wollen, bleibt daher gänzlich Ihrer eignen Beurtheilung überlassen. Ich habe auf keine Weise darauf gerechnet, da die Versendung außerhalb der Messe doch immer umständlicher ist, u[nd] also einen sicheren Gang der Posten und ungehemmten Verkehr erfordert. Verfahren Sie hierin ganz nach Ihrer eignen Bequemlichkeit.
Da ich mir vorstellte, der Druck des 2ten Bandes brauche erst gegen die Herbstmesse vollendet zu seyn, so habe ich mit Absendung des Manuscripts nicht geeilt. Überdieß haben mich Unpäßlichkeiten Zerstreuungen, und kleine Reisen (wie Sie denn aus der Überschrift dieses Briefes sehen werden, daß ich eben auf einer begriffen bin) [2] verhindert, meine Muße ganz ungestört der letzten Vollendung meiner Schrift zu widmen. Indessen werde ich in wenigen Tagen in Coppet zurück seyn, u[nd] mich alsdann der Förderung des Drucks ausschließlich widmen, so daß Sie das Ganze in zwey oder drey Sendungen vor Mitte August in Händen haben werden. Es ist einzig mein Wunsch, Ihnen das Werk weniger unvollkommen zu liefern, was den Aufenthalt verursacht hat.
In den nächsten Wochen schicke ich auch zuverlässig eins und das andre für die Heidelb[erger] Jahrbücher.
Ich sage Ihnen den verbindlichsten Dank für die Besorgung meiner Aufträge auf der Leipziger Messe. H[er]rn Frommanns Rechnung werde ich nachsehen.
Mit allernächstem hören Sie wieder von mir. Unterdessen verbleibe ich mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew Wohlgeb[ohren]
ergebenster
A W Schlegel
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