Frölich schreibt mir, das dort vorhandne Manuscript zum Athenaeum mache nur vier Bogen aus, diese seyen schon abgesetzt, dabey treibt er sehr auf neue Sendung damit der Druck fortgehen könne.
Ich kann nicht begreifen daß die Terzinen, der Schluß des Dialogs, die Griechischen Stücke samt Bemerkungen, der Aufsatz an einen ungenannten Freund, und die Hymnen an die Nacht nicht 5 Bogen ausmachen sollten, doch dem sey wie ihm wolle, der übrige Raum muß nun ausgefüllt werden.
Wir schicken also zuvörderst einige Sonette welche auf jene Aufsätze folgen können.
Friedrich hat etwas aus Ritters vorräthigen Papieren haben wollen, dieser steckt aber zu sehr in andern Arbeiten, um es, wie er wünscht, sogleich sorgfältig ausarbeiten zu können.
Friedrich wird Ihnen über einen Dialog von Ihrer Hand schreiben, ob Sie den hineingeben wollen.
Das übrige müßte mit Notizen angefüllt werden. Sie erhalten hier fürs erste das von Bernhardi über Herder und etwas über Ramdohrs Erzählungen. – Mit der nächsten Post schicke ich das über Parny unfehlbar. – Sie werden nun mit der Bestimmung des Menschen und dem Engel fertig seyn, oder sogleich fertig werden können. Sind diese Aufsätze noch nicht an uns unterwegs, so lassen Sie sie nur ab[2]drucken, ohne sie uns vorher mitzutheilen, damit der Druck nicht aufgehalten wird. Melden Sie uns aber unverzüglich, wie viel Raum mit den heute überschickten, und Ihren beyden Notizen besetzt werden wird.
Ich denke dann noch etwas über den Soltauschen Don Quixote, in Verbindung mit einer Rüge der Recensionen meines Shakspeare und des Tieckschen Don Quixote in der belletristischen Zeitung, zu geben. Wenn ich alle Sachen dazu zeitig bey der Hand habe, so kann es auch schon am nächsten Posttage fertig seyn.
Es ist verschiednes weggefallen, worauf wir bey diesem Stück gerechnet hatten, zB. der Jakob Böhme von Tieck. Anfangs war die Absicht das Athenaeum recht mit einem poetischen Concert zu schließen, – dann hätte ich auch eine große Elegie, die ich längst im Sinne habe, dazu ausgeführt. – Eine sehr schöne grausende Geschichte in Terzinen von einem Freunde haben wir auch; aber nun wurde diese, so wie überhaupt die Ausführung mehrer poetischer Plane, für ein poetisches Taschenbuch verspart, welches doch nun schwerlich in diesem Jahre zu Stande kommt. Das Manuscript von der Erzählung haben wir nun nicht einmal in Händen, und es noch erst kommen lassen, würde vermuthlich [3] so lange dauern, daß der Anfang des Drucks der Notizen schwerlich darauf warten kann, und die Notizen müssen denn doch ans Ende kommen.
Haben Sie die Güte in den übersandten Sachen bey der Correctur, wo es nöthig seyn sollte, der lnterpunction und der Orthographie nachzuhelfen, damit diese gleichförmig wird. Überhaupt bitte, flehe, dringe, ermahne und bevollmächtige ich Sie alles zu thun, was das Heil des Athenaeums erfodert.
Nach Frölichs Briefe wird dieß wohl das letzte Stück seyn müssen, indessen sollte man das Aufhören durchaus auf keine Weise offiziell bekannt werden lassen, bis der kritische Terrorismus in einer andern Gestalt noch allgemeiner und furchtbarer wieder auftreten [wird]. Ich habe Frölich sehr ermahnt nicht davon zu reden, – er thut sich gewiß selbst Schaden wenn er es nicht lassen kann.
Mit Bernhardi sprechen Sie wohl selbst wegen der Notiz über Herder, und des noch darin zu verändernden. Hier und da sind wohl kleine Nachläßigkeiten im Vortrage, auch wo ich es nicht angemerkt. Da so ausgezeichnet witzige Einfälle darin sind, so wäre es [4] Schade, wenn ihre Umgebungen nicht so sorgfältig ausgebildet wären als möglich. Mir scheint daß eben diese Dinge bey der wenigsten Härte im übrigen Ausdruck am meisten wirken.
Leben Sie recht wohl, nächstens mehr. Tieck hat noch zu einer Notiz Hoffnung gemacht – Friedrich giebt wohl eine über den 3ten Theil der Bambocciaden. – Je nachdem alsdann noch Raum anzufüllen ist, könnte ich noch etwas über Vossens Ovid und Virgil schreiben.
Hat Ihnen Hülsen nichts über meine Gedichte geschrieben? Ich habe seitdem gar nichts von ihm vernommen.
A W S
Haben Sie doch die Güte nebst meinen Empfehlungen an Frölich zu sagen oder mit zwey Zeilen zu schreiben, daß für das Athenaeum eifrigst und schleunigst gesorgt wird.