Möchten Sie doch das ganz übersehen und nicht an mir zweifeln, der ich, erst gestern Mittag, von der Unmöglichkeit gedrungen, mich entschließen konnte, dieß zu schreiben. Muß ich nicht dadurch bis Frühjahr, auf Sie Beide verzichten? Aber glauben Sie mir, Sie werden dann einen – so viel möglich – reinen Genuß haben und das – noch dazu nicht einmahl [2] gewiße Flickwerk, was einst entstanden sein würde, müßte Sie empört haben. Aber nun liegt mir alles daran, zu wißen, wann und auf wie lange, Sie im Frühjahr kommen können? Erfreuen Sie mich damit, mir das bald zu sagen.
Der Jude von Cumberland ist gegeben und darüber sind von den Kreutzigern und mir, Streitschriften – meinerseits hoffe ich, auf honette Art gewechselt.
Es thut mir weh von diesem Blatte zu scheiden, welches Ihren Reisewagen seits drehen soll, statt zu uns. Wir lieben Sie so herzlich als mann Sie lieben muß. Meine Frau will Ihnen das selbst sagen.
Ach! In diesem Erwerbstumulte – ist mein Kopf Comptoirmäßig und die Kunst, ist mit facit – Summa und Salvo errore überschüttet. Das ist Kummer in jedem Sinne und ich fühle mich sehr [3] bang dabei! Bedauren Sie mich. Mein beßeres Gefühl, von den Umständen gedrückt, verdient das manchmahl!
Von ganzer Seele der Ihre
Iffland.
B. d. 3. Septbr.
1798
n 13
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