• August Wilhelm von Schlegel to Karl Vom Stein Zum Altenstein

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Berlin · Date: [4. Mai 1832]
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: August Wilhelm von Schlegel
  • Recipient: Karl Vom Stein Zum Altenstein
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: [4. Mai 1832]
  • Notations: Konzept. – Datum sowie Absende- und Empfangsort erschlossen. – Datierung durch Altensteins Antwortschreiben vom 2. Juni 1832.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-38971
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.2(1),Nr.27
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs.
  • Format: 35,1 x 22,2 cm
  • Incipit: „[1] Ew. Excellenz verehrtes Schreiben vom 16ten April habe ich empfangen, u statte für Hochdero gnädige Verwendung bei Sr. Maj. [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Ew. Excellenz verehrtes Schreiben vom 16ten April habe ich empfangen, u statte für Hochdero gnädige Verwendung bei Sr. Maj. ehrerbietigst meinen Dank ab.
Meinen Aufenthalt in Paris u London habe ich nicht nur für meine Studien sonder[n] auch zur Erneuerung ehemaliger Verbindungen u zur Anknüpfung neuer mit den ausgezeichnetsten Gelehrten in Frankreich u England vielfach benutzt.
Die Königl. Societät der Wissenschaften Litteratur in London, deren Patron der König, u deren Patron Präsident der Erzbischof von Salisbury ist, hatte mich bereits vor mehreren Jahren zum Ehrenmitgliede ernannt, das Diplom war aber durch einen Zufall nicht an mich gelangt, u erst jetzt habe ich mich in ein thätiges Verhältniß mit ihr setzen können. *Die Thätigkeit Wirksamkeit dieser Gesellschaft ist bedeutender als ich gedacht ha geglaubt hatte; erst im J. 1823 gestiftet, hat sie schon einige ein paar Bände zum Theil schätzbarer Abhandlungen, worunter auch einige von auswärtigen Gelehrten u in franz. Sprache, herausgegeben
Ich hatte keinen Anspruch darauf zum als auswärtiges Mitglied der in die Könlgl. Societät aufgenommen zu werden, da sie für die Förderung der Natur-Wi physicalischen Wissenschaften gestiftet ist: jedoch hat der erlauchte Präsident, Herzog von Sussex, in einer Versammlung dieser Gesellschaft meiner mit einem mich in der That beschämenden Lobe gedacht.
Mehrere Parlamentsglieder hatten im vorigen Jahre gegen mich die Vermuthung geäußert, die Angelegenheiten der Ostindischen Compagnie würden schon in der gegenwärtigen Sitzung zur in Berathung gezogen werden, u in dieser Voraussetzung hätte ich es wohl unternehmen mögen in London einige Vorlesu[n]genträge über das alte Indien in französis[cher] Sprache zu geben halten, um die oft so irrigen [Be]griffe von der Cultur dieses Landes in d[em] höheren gesellschaftlichen Kreise zu berichtigen Der Gedanke wurde auch von bedeutenden Männern, namentlich von dem Marquis [2] von Lansdowne u dem Herzog von Somerset mit Wärme aufgenommenfaßt. Allein der Zeitpunkt war allzu ungünstig, da weil die ganze Theilnahme des Publicums auf die Entscheidung einer großen politischen Frage der Parlaments-Reform, ausschließlich gerichtet war ist. Der thätigste Beförderer der Asiatischen Studien, Lord Munster (ehemals Colonel Fitzclarence) war auch dieser Meynung, foderte mich aber dagegen auf, mein Vorhaben nicht aufzugeben, sondern nur bis auf das nächste Jahr zu verschieben, da die Ostindische Angelegenheit alsdann nothwendig vorgenommen werden müsse. Dieß X Die Vorlesungen könnten dann während der Osterferien gehalten werden, aber ich würde sie nicht unternehmen, ohne im Voraus eines angemessenen Zuspruchs versichert zu seyn.
In kurzem werde ich die Ehre haben, Ew. Exc. eine französisch abgefaßte Abhandlung betitelt: Reflexions sur lʼétude des langues asiatiques, vorzulegen. Ich hatte sie eigentlich für England bestimmt. Da d jedoch einer der vornehmsten Buchhändler in London in dem jetzigen für den Buchhandel überhaupt ungünstigstem Zeitpunkte von einer Französischen Schrift keinen hinreichenden Absatz hoffen zu dürfen glaubte, so lasse ich sie jetzt auf eigne Kosten drucken.
Mit Herrn Dr. Stenzler, von dem sich ausgezeichnete Leistungen erwarten lassen, habe ich wegen der fortzusetzenden Abschrift u Collation der Mspte des Râmây eine Übereinkunft getroffen. Ich habe ihm Freilich müßte ich ihm eine Vergütung versprechen, müssen, indem da die von einem hohen Königl. Ministerium ihm bewilligte Unterstützung bei dem hohen Preise aller Lebensbedürfnisse in London nur auf sehr kurze Zeit ausreicht.
Mit der Herausgabe des Râmay, fahre ich fort, wiewohl meine Mittel anfangen sich zu erschöpfen. Ich bin überzeugt, eine Regierung die unter den Auspicien Sr. Maj. alle Fortschritte der Wissenschaften mehr als irgend eine andre Europäische begünstigt, wird ein solches Denkmal nicht aus Mangel an Unterstützung unvollendet lassen.
[3] Ich bitte Ew. Exc. den Ausdruck der ehrerbietigen u dankbaren Gesinnungen zu genehmigen, womit ich verharre p
[4] [leer]
[1] Ew. Excellenz verehrtes Schreiben vom 16ten April habe ich empfangen, u statte für Hochdero gnädige Verwendung bei Sr. Maj. ehrerbietigst meinen Dank ab.
Meinen Aufenthalt in Paris u London habe ich nicht nur für meine Studien sonder[n] auch zur Erneuerung ehemaliger Verbindungen u zur Anknüpfung neuer mit den ausgezeichnetsten Gelehrten in Frankreich u England vielfach benutzt.
Die Königl. Societät der Wissenschaften Litteratur in London, deren Patron der König, u deren Patron Präsident der Erzbischof von Salisbury ist, hatte mich bereits vor mehreren Jahren zum Ehrenmitgliede ernannt, das Diplom war aber durch einen Zufall nicht an mich gelangt, u erst jetzt habe ich mich in ein thätiges Verhältniß mit ihr setzen können. *Die Thätigkeit Wirksamkeit dieser Gesellschaft ist bedeutender als ich gedacht ha geglaubt hatte; erst im J. 1823 gestiftet, hat sie schon einige ein paar Bände zum Theil schätzbarer Abhandlungen, worunter auch einige von auswärtigen Gelehrten u in franz. Sprache, herausgegeben
Ich hatte keinen Anspruch darauf zum als auswärtiges Mitglied der in die Könlgl. Societät aufgenommen zu werden, da sie für die Förderung der Natur-Wi physicalischen Wissenschaften gestiftet ist: jedoch hat der erlauchte Präsident, Herzog von Sussex, in einer Versammlung dieser Gesellschaft meiner mit einem mich in der That beschämenden Lobe gedacht.
Mehrere Parlamentsglieder hatten im vorigen Jahre gegen mich die Vermuthung geäußert, die Angelegenheiten der Ostindischen Compagnie würden schon in der gegenwärtigen Sitzung zur in Berathung gezogen werden, u in dieser Voraussetzung hätte ich es wohl unternehmen mögen in London einige Vorlesu[n]genträge über das alte Indien in französis[cher] Sprache zu geben halten, um die oft so irrigen [Be]griffe von der Cultur dieses Landes in d[em] höheren gesellschaftlichen Kreise zu berichtigen Der Gedanke wurde auch von bedeutenden Männern, namentlich von dem Marquis [2] von Lansdowne u dem Herzog von Somerset mit Wärme aufgenommenfaßt. Allein der Zeitpunkt war allzu ungünstig, da weil die ganze Theilnahme des Publicums auf die Entscheidung einer großen politischen Frage der Parlaments-Reform, ausschließlich gerichtet war ist. Der thätigste Beförderer der Asiatischen Studien, Lord Munster (ehemals Colonel Fitzclarence) war auch dieser Meynung, foderte mich aber dagegen auf, mein Vorhaben nicht aufzugeben, sondern nur bis auf das nächste Jahr zu verschieben, da die Ostindische Angelegenheit alsdann nothwendig vorgenommen werden müsse. Dieß X Die Vorlesungen könnten dann während der Osterferien gehalten werden, aber ich würde sie nicht unternehmen, ohne im Voraus eines angemessenen Zuspruchs versichert zu seyn.
In kurzem werde ich die Ehre haben, Ew. Exc. eine französisch abgefaßte Abhandlung betitelt: Reflexions sur lʼétude des langues asiatiques, vorzulegen. Ich hatte sie eigentlich für England bestimmt. Da d jedoch einer der vornehmsten Buchhändler in London in dem jetzigen für den Buchhandel überhaupt ungünstigstem Zeitpunkte von einer Französischen Schrift keinen hinreichenden Absatz hoffen zu dürfen glaubte, so lasse ich sie jetzt auf eigne Kosten drucken.
Mit Herrn Dr. Stenzler, von dem sich ausgezeichnete Leistungen erwarten lassen, habe ich wegen der fortzusetzenden Abschrift u Collation der Mspte des Râmây eine Übereinkunft getroffen. Ich habe ihm Freilich müßte ich ihm eine Vergütung versprechen, müssen, indem da die von einem hohen Königl. Ministerium ihm bewilligte Unterstützung bei dem hohen Preise aller Lebensbedürfnisse in London nur auf sehr kurze Zeit ausreicht.
Mit der Herausgabe des Râmay, fahre ich fort, wiewohl meine Mittel anfangen sich zu erschöpfen. Ich bin überzeugt, eine Regierung die unter den Auspicien Sr. Maj. alle Fortschritte der Wissenschaften mehr als irgend eine andre Europäische begünstigt, wird ein solches Denkmal nicht aus Mangel an Unterstützung unvollendet lassen.
[3] Ich bitte Ew. Exc. den Ausdruck der ehrerbietigen u dankbaren Gesinnungen zu genehmigen, womit ich verharre p
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