bin ich aufrichtig verbunden, daß Sie mir durch Ihr neuliches geehrtes Schreiben Gelegenheit geben wollten, Ihre Verdienste um die Universität und um die geistigen Fortschritte des Zeitalters überhaupt aufs Neue zur Sprache zu bringen; denn man kann nicht von jenen reden, ohne an diese zu erinnern. Ob ich nun gleich weiß, daß es bey dem H. Minister nicht nöthig ist, so kann es doch auch nicht schaden, bey allen Veranlassungen darauf zurückzukommen. Eine angenehme Pflicht ist es wenigstens [2] für Jeden, dessen eigene Entwicklungs-Periode in die Zeit Ihrer ersten Einwirkungen auf die deutsche Literatur gefallen ist, und eine doppelte Genugthuung wird es gewiß für mich seyn, wenn Solches auf eine, auch Ew. Hochwohlgeboren befriedigende, Weise vor der Welt anerkannt wird. Zwar ist nicht zu zweifeln, daß dieß geschehen werde; nur läßt sich über die Zeit nichts bestimmen. Ein launenhaftes Wesen scheint sich in dergleichen Dinge zu mischen, das oft die sichersten Berechnungen zu nichte macht.
So eben geht Ew. Hochwohlgeboren gütiges [3] Billet von heute ein. Ich bitte meinen Dank für Ihre Theilnahme an uns auszudrückempfangen. Vorgestern mußten meiner Frau noch einmal 20 Blut-Igel gesetzt werden, u. den gestrigen Tag hat sie ganz im Bette zubringen müssen, um die Transpiration zu erhalten. Ich bin erträglich daran, allein ich befinde mich doch in der Periode des Herzklopfens, u. diese ist mir der allerunangenehmste, da sie mit schweren hypochondrischen Stimmungen verbunden ist.
Mit inniger Verehrung Ew. Hochwohlgeb.
gstrDr
Rehfues
Bonn, d. 20. Nov. 1829.
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