• Johannes Hermann Joseph Schmittmann to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Brühl (Rhein-Erft-Kreis) · Place of Destination: Bonn · Date: 17.02.1842
Edition Status: Newly transcribed and labelled; double collated
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Johannes Hermann Joseph Schmittmann
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Brühl (Rhein-Erft-Kreis)
  • Place of Destination: Bonn
  • Date: 17.02.1842
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34477
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.25,Nr.29
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U.
  • Format: 32,8 x 21,2 cm
  • Incipit: „[1] Hochwohlgeborner,
    Hochzuverehrender Herr
    In einer Angelegenheit, welch[e] mir täglich mehr mit meine[m] Lebensschicksale sich verknüpf[en] zu wollen scheint, wage ich es, [...]“
    Language
  • German
    Editors
  • Bamberg, Claudia
  • Varwig, Olivia
[1] Hochwohlgeborner,
Hochzuverehrender Herr
In einer Angelegenheit, welch[e] mir täglich mehr mit meine[m] Lebensschicksale sich verknüpf[en] zu wollen scheint, wage ich es, a[n] Euer Hochwohlgeboren mich vertrauensvoll und ergebenst zu wenden. Ob Hochdieselben aus den Jahren 1829 – 1833, in welchen Sie mich, mehr, als einmal, durch väterlichen Rath und weise Leitung beglei[teten,] sich meiner noch erinnern? Mir wird diese Zeit unvergeßlich bleiben. In dem vollen Decennium, welches seitdem verflossen ist, verwendete ich aus unabweisbarem immer wachsendem, inneren Bedürfnisse jede Mußestunde auf Poesieen aller Art. Unter Anderm habe ich sieben Dramata fertig daliegen, deren Einige ich verschiedenen Theaterdirect[oren] zur Aufführung vorlegte; aber wenig genügende Antworten erhielt. Beiliegendes – wohl mehr Schauspiel, als Lustspiel, das ich – vielleicht zu rasch – im Verlaufe eines Monates schrieb, sandte ich zur Preisbewerbung [2] nach Berlin. Jedoch ward mir es mit dem Bescheid, – „die dramaturgische Prüfungs Kommissio[n] habe sich für dessen Annahme zur Darstellung nicht ausgesprochen“, – gestern zurückgeschickt. Diese fehlgeschlagenen Versuche aber brachen meinen Muth nicht, im Gegentheile – sie spornen mich zu neuen Arbeiten, da ich auch so eitel nicht bin zu glauben, man handele unrecht gegen [m]eine poetischen Erzeugniße; sondern der Gedanke mich hält und leitet, es sei Mangelhaftes daran, das ich aber, verzeihen Sie diese kindlich offene Rede, wohl durch Besseres zu ersetzen im Stande sei, wenn man mich nur auf dasselbe hinwiese[.] Bisher habe ich solche Arbeiten auf eigene Faust unternommen und nach Kräften ausgeführt; ich sehe aber täglich mehr, daß ein erfahrener Meister mir noththut. Mein Glück würde unaussprechlich, meine zukünftig[e] Laufbahn gesichert sein, wenn [3] Euer Hochwohlgeboren mich in die Zahl Ihrer Schüler huldvoll aufnehmen wollten. Von diesem heißen Wunsche beseelt und angetrieben wage ich an Hochdieselben in vertrauensvoller Ergebenhei[t] die Bitte, beiliegendes Drama gütigst der strengsten Kritik zu würdigen.. Und wollten Euer Hochwohlgeboren mir dann huldvoll einen Tag bestimmen, an welchem ich zu dessen Vernehmung persönlich Hochdenselben mich vorstellen dürfte, so würde meine kühnste Hoffnung erfüllt sein.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
und Verehrung empfiehlt
sich Euer Hochwohlgeboren
ergebenster
J. H. J. Schmittmann
Kaplan
Brühl – Kreis Köln
am 17ten Feb. 1842.
[4] [leer]
[1] Hochwohlgeborner,
Hochzuverehrender Herr
In einer Angelegenheit, welch[e] mir täglich mehr mit meine[m] Lebensschicksale sich verknüpf[en] zu wollen scheint, wage ich es, a[n] Euer Hochwohlgeboren mich vertrauensvoll und ergebenst zu wenden. Ob Hochdieselben aus den Jahren 1829 – 1833, in welchen Sie mich, mehr, als einmal, durch väterlichen Rath und weise Leitung beglei[teten,] sich meiner noch erinnern? Mir wird diese Zeit unvergeßlich bleiben. In dem vollen Decennium, welches seitdem verflossen ist, verwendete ich aus unabweisbarem immer wachsendem, inneren Bedürfnisse jede Mußestunde auf Poesieen aller Art. Unter Anderm habe ich sieben Dramata fertig daliegen, deren Einige ich verschiedenen Theaterdirect[oren] zur Aufführung vorlegte; aber wenig genügende Antworten erhielt. Beiliegendes – wohl mehr Schauspiel, als Lustspiel, das ich – vielleicht zu rasch – im Verlaufe eines Monates schrieb, sandte ich zur Preisbewerbung [2] nach Berlin. Jedoch ward mir es mit dem Bescheid, – „die dramaturgische Prüfungs Kommissio[n] habe sich für dessen Annahme zur Darstellung nicht ausgesprochen“, – gestern zurückgeschickt. Diese fehlgeschlagenen Versuche aber brachen meinen Muth nicht, im Gegentheile – sie spornen mich zu neuen Arbeiten, da ich auch so eitel nicht bin zu glauben, man handele unrecht gegen [m]eine poetischen Erzeugniße; sondern der Gedanke mich hält und leitet, es sei Mangelhaftes daran, das ich aber, verzeihen Sie diese kindlich offene Rede, wohl durch Besseres zu ersetzen im Stande sei, wenn man mich nur auf dasselbe hinwiese[.] Bisher habe ich solche Arbeiten auf eigene Faust unternommen und nach Kräften ausgeführt; ich sehe aber täglich mehr, daß ein erfahrener Meister mir noththut. Mein Glück würde unaussprechlich, meine zukünftig[e] Laufbahn gesichert sein, wenn [3] Euer Hochwohlgeboren mich in die Zahl Ihrer Schüler huldvoll aufnehmen wollten. Von diesem heißen Wunsche beseelt und angetrieben wage ich an Hochdieselben in vertrauensvoller Ergebenhei[t] die Bitte, beiliegendes Drama gütigst der strengsten Kritik zu würdigen.. Und wollten Euer Hochwohlgeboren mir dann huldvoll einen Tag bestimmen, an welchem ich zu dessen Vernehmung persönlich Hochdenselben mich vorstellen dürfte, so würde meine kühnste Hoffnung erfüllt sein.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
und Verehrung empfiehlt
sich Euer Hochwohlgeboren
ergebenster
J. H. J. Schmittmann
Kaplan
Brühl – Kreis Köln
am 17ten Feb. 1842.
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