Hochverehrtester Lehrer!
Bei einer Durchsicht der Telinga-Manuscripte auf der Bibliothek habe ich ein zweites Exemplar des Râm[âyana] gefunden, das dem Aeußern nach, sehr sorgfältig geschrieben zu seyn scheint und überhaupt ein prachtvolleres Aussehen hat, als diese Art von äußerlich unansehnlichen, aber innerlich, wie is scheint, sehr correcten Hdschften sonst besitzen. Da sich nun auf diese Weise die Zahl der Hdschften um zwei vermehrt und es Ihnen nicht unwichtig seyn mag, den Text der Telinga-Manuscripte, wenigstens für die ersten Bücher, kennen zu lernen, ich mir andernseits aber nicht verhehlen kann, daß die Vergleichung der beiden ersten Bücher in den beiden [2] Telinga Hdschften meinen hiesigen Aufenthalt mehr verlängern würde, als vielleicht practicabel ist, so gebe ich mir die Ehre, Ewr. Hochwohlgebohren Meinung über diesen Punct mir auszubitten. ‒ Das Devanagari Manuscript giebt zum zweiten Buch sehr viele Varianten, und ich habe deswegen die Vergleichung noch nicht vollenden können, hoffe aber in etwa einer Woche damit fertig zu seyn, wonach ich sogleich zum Bengalischen vorschreiten werde.
Erlauben Sie mir, mich zu unterzeichnen,
Ewr. Hochwohlgebohren
ergebenster und dankbarster
Chr. Laßen.
Paris den 30sten Julii 25.
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