Ich mache mir ein Vergnügen daraus, mein hochgeschätzter Herr und Freund, Ihnen sogleich zu melden, daß mein Gesuch zu Ihren Gunsten, Ihnen möchte in der Eigenschaft meines Gehülfen bei den Indischen Arbeiten auf Ein Jahr eine Remuneration von 200 Thalern bewilligt werden, von dem Königl. Ministerium genehmigt worden ist. ‒ Ich mußte mein Gesuch für jetzt so beschränken, da es, auf eine Reihe von Jahren unbestimmt ausgedehnt, fast mit der Foderung eines Gehaltes gleichgeltend gewesen wäre, worauf wir in diesem Zeitpunkte noch keinen Anspruch zu machen hatten. Ich habe aber dabei bevorwortet, daß ich dieses Gesuch von Jahr zu Jahr erneuern, und dabei über Ihre Leistungen und den Fortgang des unternommenen Werkes Bericht erstatten werde. Somit dächte ich, Sie könnten nun für die nächste Zukunft außer Sorgen seyn.
Auf Ihren ersten Brief habe ich bereits geantwortet, und sehe bald einem zweiten entgegen. Bis zu Ihrer Promotion wird es gut seyn, Ihre ganze Aufmerksamkeit dieser Angelegenheit zu widmen. Sobald Sie aber den Doctorhut empfangen haben, bitte ich Sie, Ihre Zeit und Ihre Kräfte dem Râmâyana zuzuwenden, die Materia[2]lien zur Fortsetzung in Ordnung zu bringen, die noch nicht vorhandenen Reinschriften anzufertigen, und überhaupt unsern künftigen Sitzungen so viel möglich vorzuarbeiten.
Ich hoffe, daß Sie sich fortwährend wohl befinden. In der vorletzten Woche bin ich mit einem starken Katarrh und Heiserkeit geplagt gewesen, welches mich wegen der Vorlesungen ängstigte, wovon ich jedoch keine ausgesetzt und schon sechs vor einer immer gleich glänzenden und zahlreichen Zuhörerschaft gehalten habe. ‒ Diese Beschäftigung ausgenommen, theile ich meine Zeit zwischen der Gesellschaft, dem Theater und den Kunstwerken und die Zerstreuung ist mir ganz wohlthätig.
Leben Sie recht wohl und schreiben Sie bald. Haben Sie mir nicht auch Exemplare von meinem Gedicht auf die Rheinfahrt des Königs gesendet? Mich dünkt, ich hatte deren begehrt, um einem oder dem andern eine Artigkeit damit zu erzeigen.