• Christian Lassen to August Wilhelm von Schlegel

  • Place of Dispatch: Bonn · Place of Destination: Berlin · Date: 17.06.1827
Edition Status: Single collated printed full text with registry labelling
    Metadata Concerning Header
  • Sender: Christian Lassen
  • Recipient: August Wilhelm von Schlegel
  • Place of Dispatch: Bonn
  • Place of Destination: Berlin
  • Date: 17.06.1827
  • Notations: Empfangsort erschlossen.
    Printed Text
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: 370508637
  • Bibliography: Schlegel, August Wilhelm; Lassen, Christian: Briefwechsel. Hg. v. Willibald Kirfel. Bonn 1914, S. 202‒204.
  • Incipit: „[1] Bonn, den 17ten Juni 1827.
    Hochwohlgebohrner Herr Professor!
    Hochzuverehrender Lehrer!
    Ewr. Hochwohlgebohren Briefe sind mir beide richtig zugekommen und ich muß recht um [...]“
    Manuscript
  • Provider: Dresden, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek
  • OAI Id: DE-611-34965
  • Classification Number: Mscr.Dresd.e.90,XIX,Bd.14,Nr.59
  • Number of Pages: 3 S. auf Doppelbl., hs. m. U. u. Adresse
  • Format: 25,3 x 20,9 cm
    Language
  • German
[1] Bonn, den 17ten Juni 1827.
Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochzuverehrender Lehrer!
Ewr. Hochwohlgebohren Briefe sind mir beide richtig zugekommen und ich muß recht um Entschuldigung bitten, daß ich erst heute antworte. Vor allen Dingen erlauben Sie mir, Ihnen meine besten Danksagungen für Ihre Verwendung beim Ministerium abzustatten; ich verdanke den günstigen Erfolg ganz ohne Zweifel nur allein Ihrem Einfluße und ich denke, daß ich alle Ursache habe, vollkommen damit zufrieden zu seyn; ich wünsche nur allein, daß es mir möglich seyn werde, durch meine Arbeiten Sie zu überzeugen, wie viel ich bemüht bin, mich für Ihre unermüdliche Sorge um mich dankbar zu zeigen. Es ist mir in der That dadurch eine große Last vom Herzen genommen und ich bin überzeugt, daß der günstige Erfolg Ihrer Verwendungen auch auf meine ganze Stimmung einen vortheilhaften Einfluß haben wird. ‒ Ich habe an der Reinschrift des 2ten Buchs bis jetzt nur sehr wenig arbeiten können; ich kann fast nichts thun, als Bogen corrigiren. Die Eile verhindert mich Zusätze oder Ausführungen einzelner Puncte meiner Abhandlung hinzuzufügen und ich muß mich größtentheils darauf beschränken, die Ausdrücke im einzelnen zu verbessern. Ich bin mit dem Drucke jetzt, Gottlob, am vorletzten Bogen und die Promotion wird, hoffe ich, in der nächsten Woche vor sich gehen können. ‒ Ich habe Ihnen von Herrn Bischoff viele Empfehlungen zu machen; auch von Heinrich, mit dem ich auf dem besten Fuße stehe. ‒ In Ihrem Hause ist alles wohl und über die Pferde folgt anliegend ein Bericht des Stallmeisters. [2] Vom Hofagenten Wollff, habe ich zu melden, daß Geheimrath von Rehfues gegenwärtig in Neapel sey, sich wohl befinde und im Herbste hier einzutreffen gedenke. ‒ Der Papier-Fabricant, der für das Râm[âyana] das Velin-Papier geliefert, liegt Thormann sehr an, um weitere Bestellungen zu erhalten, indem er sich Material und Formen dafür angeschafft habe; es ist für den ersten Band noch hinreichend Papier vorräthig und es ist nur die Frage, ob Sie so lange im voraus auch das Papier für den zweiten Band angeschafft wissen wollen. Ich glaube, dieser Fabricant kann im Winter, wegen Mangels an Wasser, nur wenig arbeiten und es wäre vielleicht gut, ein geringeres Quantum zu bestellen, um ihn in seinem Eifer zu erhalten und vor jedem Aufenthalt im voraus gesichert zu seyn. Doch so große Eile wird die Sache nicht haben und die bloße Versicherung, daß er auch fernerhin für das Râm[âyana] das Papier liefern soll, wird ihn wohl zufrieden stellen. ‒ Der glänzende Erfolg Ihrer Vorlesungen freuet Windischmann, Welcker und mich so sehr, wie andre sich darüber grämen. Ich hoffe gar sehr, daß Ihre Erkältung von keinen weitern Folgen seyn werde; ich befinde mich vollkommen wohl, leide aber an einem geschwollenen Finger, der mich am Schreiben sehr hindert. Wenn Sie zurückreisen, giebt es jetzt ein vortreffliches Mittel von Mainz hieher zu kommen, die Dampfschiffe legen die ganze Strecke zurück präcise in 7 Stunden. Der gute Meckel bittet sehr zu entschuldigen, daß er sich [3] erkundige, in wie fern Ewr. Hochwohlgebohren sichere Zusagen für ihn schon erhalten haben; Sie würden in der That keinen unter den hiesigen jungen Leuten finden, der mehr verdiente, für die wissenschaftliche Laufbahn erhalten zu werden und seine Lage ist so, daß er wohl wünschen darf, eine bestimmte Aussicht zu erhalten; aber bei Ihrem regen Mitgefühl für alles Unglück wird er schon von Ihnen nicht verlassen werden. ‒ Ich finde nicht, daß ich unter den Aufträgen, die ich mir aufgezeichnet hatte, auch Exemplare Ihres lateinischen Gedichts mir angezeichnet habe; ich will aber morgen eine Anzahl Exemplare mit der fahrenden Post absenden, da ich wahrscheinlich Ihren Auftrag vergessen habe, und die Exemplare wohl noch früh genug ankommen werden. Von Ihrer Recension habe ich noch ein viertes Exemplar aufgefunden.
Erlauben Sie mir, mich zu unterzeichnen
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbarster und erkenntlichster
Chr. Laßen.
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[1] Bonn, den 17ten Juni 1827.
Hochwohlgebohrner Herr Professor!
Hochzuverehrender Lehrer!
Ewr. Hochwohlgebohren Briefe sind mir beide richtig zugekommen und ich muß recht um Entschuldigung bitten, daß ich erst heute antworte. Vor allen Dingen erlauben Sie mir, Ihnen meine besten Danksagungen für Ihre Verwendung beim Ministerium abzustatten; ich verdanke den günstigen Erfolg ganz ohne Zweifel nur allein Ihrem Einfluße und ich denke, daß ich alle Ursache habe, vollkommen damit zufrieden zu seyn; ich wünsche nur allein, daß es mir möglich seyn werde, durch meine Arbeiten Sie zu überzeugen, wie viel ich bemüht bin, mich für Ihre unermüdliche Sorge um mich dankbar zu zeigen. Es ist mir in der That dadurch eine große Last vom Herzen genommen und ich bin überzeugt, daß der günstige Erfolg Ihrer Verwendungen auch auf meine ganze Stimmung einen vortheilhaften Einfluß haben wird. ‒ Ich habe an der Reinschrift des 2ten Buchs bis jetzt nur sehr wenig arbeiten können; ich kann fast nichts thun, als Bogen corrigiren. Die Eile verhindert mich Zusätze oder Ausführungen einzelner Puncte meiner Abhandlung hinzuzufügen und ich muß mich größtentheils darauf beschränken, die Ausdrücke im einzelnen zu verbessern. Ich bin mit dem Drucke jetzt, Gottlob, am vorletzten Bogen und die Promotion wird, hoffe ich, in der nächsten Woche vor sich gehen können. ‒ Ich habe Ihnen von Herrn Bischoff viele Empfehlungen zu machen; auch von Heinrich, mit dem ich auf dem besten Fuße stehe. ‒ In Ihrem Hause ist alles wohl und über die Pferde folgt anliegend ein Bericht des Stallmeisters. [2] Vom Hofagenten Wollff, habe ich zu melden, daß Geheimrath von Rehfues gegenwärtig in Neapel sey, sich wohl befinde und im Herbste hier einzutreffen gedenke. ‒ Der Papier-Fabricant, der für das Râm[âyana] das Velin-Papier geliefert, liegt Thormann sehr an, um weitere Bestellungen zu erhalten, indem er sich Material und Formen dafür angeschafft habe; es ist für den ersten Band noch hinreichend Papier vorräthig und es ist nur die Frage, ob Sie so lange im voraus auch das Papier für den zweiten Band angeschafft wissen wollen. Ich glaube, dieser Fabricant kann im Winter, wegen Mangels an Wasser, nur wenig arbeiten und es wäre vielleicht gut, ein geringeres Quantum zu bestellen, um ihn in seinem Eifer zu erhalten und vor jedem Aufenthalt im voraus gesichert zu seyn. Doch so große Eile wird die Sache nicht haben und die bloße Versicherung, daß er auch fernerhin für das Râm[âyana] das Papier liefern soll, wird ihn wohl zufrieden stellen. ‒ Der glänzende Erfolg Ihrer Vorlesungen freuet Windischmann, Welcker und mich so sehr, wie andre sich darüber grämen. Ich hoffe gar sehr, daß Ihre Erkältung von keinen weitern Folgen seyn werde; ich befinde mich vollkommen wohl, leide aber an einem geschwollenen Finger, der mich am Schreiben sehr hindert. Wenn Sie zurückreisen, giebt es jetzt ein vortreffliches Mittel von Mainz hieher zu kommen, die Dampfschiffe legen die ganze Strecke zurück präcise in 7 Stunden. Der gute Meckel bittet sehr zu entschuldigen, daß er sich [3] erkundige, in wie fern Ewr. Hochwohlgebohren sichere Zusagen für ihn schon erhalten haben; Sie würden in der That keinen unter den hiesigen jungen Leuten finden, der mehr verdiente, für die wissenschaftliche Laufbahn erhalten zu werden und seine Lage ist so, daß er wohl wünschen darf, eine bestimmte Aussicht zu erhalten; aber bei Ihrem regen Mitgefühl für alles Unglück wird er schon von Ihnen nicht verlassen werden. ‒ Ich finde nicht, daß ich unter den Aufträgen, die ich mir aufgezeichnet hatte, auch Exemplare Ihres lateinischen Gedichts mir angezeichnet habe; ich will aber morgen eine Anzahl Exemplare mit der fahrenden Post absenden, da ich wahrscheinlich Ihren Auftrag vergessen habe, und die Exemplare wohl noch früh genug ankommen werden. Von Ihrer Recension habe ich noch ein viertes Exemplar aufgefunden.
Erlauben Sie mir, mich zu unterzeichnen
Ewr. Hochwohlgebohren
dankbarster und erkenntlichster
Chr. Laßen.
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